Beide Seiten sollen den Makler bezahlen, sagt Spiegelfeld.

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Ein Großteil der heimischen Makler hat mit den Diskussionen rund um das Bestellerprinzip, das in Deutschland im Vorjahr eingeführt wurde, keine Freude. Es besagt, dass der den Makler bezahlt, der ihn auch beauftragt.

"Warum sollte eine Seite Provision zahlen, wenn beide Seiten profitieren?", fragte Georg Spiegelfeld, Geschäftsführer von Spiegelfeld Immobilien und Präsident des Immobilienrings vor kurzem bei einem Pressegespräch anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Maklernetzwerks. Als Konsequenz seien in Deutschland seit der Einführung des Bestellerprinzips um 20 Prozent weniger Objekte am Markt, "weil sich bestimmte Makler mit dem Thema Miete nicht mehr befassen".

Ausbildung professionalisiert

Früher habe es in der Maklerbranche schwarze Schafe gegeben, räumte Spiegelfeld ein. Heute sei das aber nicht mehr so, weil die Ausbildung professionalisiert worden sei. Zudem sei die Leistung des Maklers heute transparenter. Den oft getätigten Vorwurf, dass Wohnungssuchende ihre Wohnungen ja selbst im Internet – und nicht über den direkten Kontakt zu einem Makler – finden, lässt Spiegelfeld nicht gelten: "Wie kommt das Objekt ins Internet? Da gab es vorher schon Leistungen vom Makler."

Ein guter Makler weise Vermieter beispielsweise darauf hin, wenn die Miete im preisgedeckelten Altbausegment zu hoch angesetzt sei. "Das heißt, ein Makler arbeitet für die Rechtssicherheit von Mieter und Vermieter", so Spiegelfeld. (zof, 5.5.2017)