Marc Janko muss sich nach einem neuen Club umsehen.

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Basel – Marc Janko muss den Schweizer Meister FC Basel mit Saisonende verlassen. Der Vertrag des Stürmers wird aus "vereinspolitischen Gründen" nicht verlängert, wie er auf Facebook bekanntgibt.

"Die Entscheidung für junges/frisches Blut ist zwar für meine Familie und mich sehr schade aber absolut zu respektieren bzw. akzeptieren", schreibt Janko weiter. In 61 Spielen traf der in der Schweiz als "Strafraum-Kobra" bekannte 33-Jährige 32 Mal für den Serienmeister.

"Die neue sportliche Führung des FCB betont, dass die Trennung von Marc Janko nichts mit dessen Leistungen zu tun hat. Sie hat sich aber entschieden, die Offensive personell anders zu besetzen", lassen die Basler auf ihrer Clubhomepage verlautbaren.

Den Liga-Titel hat Basel in der Tasche, am 25. Mai duelliert sich der FCB im Cupfinale mit Sion.

Angesichts seines bevorstehenden Abschieds sprach Janko von Wehmut, aber auch von einem durchaus guten Zeitpunkt. Der 33-Jährige fühlt sich topfit und sieht noch "sehr gute Jahre" vor sich. Ohne sich eine Frist zu setzen, will er möglichst schnell eine Entscheidung treffen. Bei dieser werde auch die Meinung von ÖFB-Teamchef Marcel Koller eine Rolle spielen.

Abschied mit Wehmut

"Ich bin zwar schon lange im Geschäft, aber da ist auch ein bisschen Wehmut dabei", meinte Janko. "Wir fühlen uns auch mit der Familie sehr wohl, es gibt auch soziale Verknüpfungen." Umso mehr freute er sich über die ersten Reaktionen von Teamkollegen und Leuten auf der Straße: "Die waren überwältigend. Und so ein Abschied ist mir lieber. Besser du gehst mit erhobenem Haupt."

Selbst wenn man sich wie er topfit fühle, müsse man in seinem Alter den Realitäten ins Auge sehen. "Das ist im Sport nun einmal so, dass man an vielen Orten halt nicht mehr so gewünscht ist. Auch wenn ich mich nicht so fühle. Ich bin topfit und bin sicher, dass ich noch zwei, drei sehr gute Jahre in mir habe", erklärte Janko, der sich nun auf die Suche nach seinem achten Arbeitgeber im Profifußball macht und diesbezüglich mit Koller sprechen will.

Wohlfühloase ÖFB-Team

"Ich habe schon bei meinen bisherigen Vereinswahlen den Teamchef gefragt und werde auch diesmal mit ihm Rücksprache halten. Mir war es immer schon ein Anliegen, Nationalspieler zu sein. Es war immer ein wunderschönes Gefühl, in diesem elitären Kreis dabei zu sein, das möchte ich noch nicht missen."

Die Entscheidung werde jedenfalls "gemeinsam mit der Familie" fallen, "das wird jetzt immer wichtiger", meinte der Vater einer einjährigen Tochter. Janko, der für eine Saison in Australien kickte, möchte sich geografisch neuerlich nicht festlegen: "Absolut alles ist denkbar, auch ein Verein außerhalb Europas."

Das Salär stehe auf der Prioritätenliste nicht ganz oben ("Das kann ich ausschließen"), sei aber durchaus von Bedeutung. "Schließlich ist Geld auch ein Ausdruck der Wertschätzung." (red, APA, 4.5.2017)