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Die E-Mobilität kommt. Aber wohl nicht so schnell wie wir dachten, denn eine Industrie, die 100 Millionen Autos weltweit jährlich baut, lässt sich nicht auf Knopfdruck umstellen.

Foto: Reuters

Die meisten Teilnehmer (die Zahl der Teilnehmerinnen ist an den Fingern zweier Händen abzuzählen) am Wiener Motorensymposium haben nur mehr wenig Berührungsangst bezüglich Elektrizität und Elektromobilität. Sie begreifen den Transformationsprozess vom Verbrennungsmotor in Richtung Elektromobilität als große Chance für ihr Unternehmen und auch gegen den Klimawandel.

Dabei gibt es kein Patentrezept, und schon gar nicht funktioniert die radikale Forderung, die Entwicklung des Verbrennungsmotors auf der Stelle zu beenden und das Geld nur mehr in Batterieentwicklung zu stecken. Eine Industrie, die 100 Millionen Autos weltweit jährlich baut, lässt sich nicht auf Knopfdruck umstellen. Das dauert Jahre.

Schlüsselpositionen

Diese Zeit benötigt auch die Energiewirtschaft, um ausreichend sauberen Strom zur Verfügung zu stellen. Natürlich gilt es, die Autohersteller und Mobilitätsanbieter in diesem Wandlungsprozess durch entsprechende Rahmenbedingungen (Gesetze) auf den richtigen Weg zu zwingen. Den findet man aber nur, wenn man Gesamtenergiebilanzen ohne Tricks ernst nimmt.

Tatsächlich spielt Strom darin die Schlüsselposition: Wird er sauber hergestellt, sieht die Bilanz gut aus, schon in der Herstellung des Fahrzeugs und erst recht, wenn man ihn auch zum Fahren verwendet. Ist der Strom in hohem Maß aus fossilen Quellen, können wir uns gleich den ganzen Zirkus ersparen. Und was noch kaum als Lösungsweg beachtet wird: Gase als Energieträger, Wasserstoff und Erdgas, das zusehends durch synthetisches Methan aus regenerativen Quellen ersetzt werden kann. (Rudolf Skarics, 8.5.2017)