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Der Sieger des Wettbewerbs soll neue Autos und Konfigurationen im Simulator probefahren.

Foto: AP

Der Formel 1-Rennstall McLaren beschreitet neue Wege auf der Suche nach Personal. Das Team ist auf der Suche nach einem Testpiloten und will diesen aus den Reihen von Rennspielern rekrutieren.

Dafür schreibt man einen Wettbewerb unter dem Titel "World’s Fastest Gamer" ("Der schnellste Gamer der Welt") aus. Über das Internet sollen Interessenten gegeneinander antreten. Die besten Teilnehmer lädt man schließlich ins eigene Hauptquartier ein, wo sie bei den Teamverantwortlichen vorsprechen und noch einmal um die Wette fahren sollen.

Spiele stehen noch nicht fest

Viele Details sind allerdings noch offen. So will man beim Online-Contest nicht nur PC-Gamer und Konsolenspieler teilnehmen lassen, sondern auch Nutzer mit mobilen Geräten. In welchem Spiel oder welchen Spielen die Reifen glühen sollen, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Man arbeitet jedenfalls mit Logitech zusammen. Der Peripheriehersteller wird die Hardwareausstattung für das Finale bereit stellen.

Auf die echte Rennstrecke wird der Sieger des Bewerbs aber – zumindest vorläufig – nicht losgelassen. Er soll neue F1-Autos und Konfigurationen im Simulator erproben. Da der Formel 1-Verband FIA die Möglichkeit für reale Tests mittlerweile eingeschränkt hat, sind die Teams stärker auf virtuelle Probefahrten angewiesen.

Nissan und Playstation auf Rennfahrer-Suche

McLaren ist nicht der erste Rennstall, der Gamer an Bord holt. Seit 2008 betreiben Nissan und Sonys Playstation-Abteilung die "GT Academy". In einem mehrstufigen und teilweise im Fernsehen übertragenen Bewerb sucht man hier nach jungen Talenten für das GT-Racingteam des Autoherstellers.

Der bisher wohl erfolgreichste Teilnehmer ist der Brite Jann Mardenborough, der 2011 zu den Siegern des Contests gehörte. Er ist bis heute als Rennfahrer tätig und nahm an verschiedenen Rennserien, vorwiegend GT und Formel-3, teil.

Sein Name ist allerdings auch mit einem schweren Unfall verbunden. Im Mai 2015 flog er bei einem GT3-Rennen am Nürburgring mit seinem Auto von der Strecke bis in den Publikumsbereich. Dabei kam ein Zuschauer zu Tode, Mardenborough selber erlitt nur leichte Verletzungen. (gpi, 05.05.2017)