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Foto: Reuters/Wojazer

Laut einem ehemaligen Facebook-Mitarbeiter wird die Arbeit von Programmiererinnen firmenintern deutlich kritischer als die ihrer männlichen Kollegen beäugt. So soll der Code von Frauen 35 Prozent öfter als der von Männern abgelehnt werden, außerdem erhalten weibliche Mitarbeiter 8,2 Prozent mehr Kommentare von Vorgesetzten. Diese Ergebnisse seien für das gesamte Unternehmen repräsentativ, behauptet der Ex-Mitarbeiter. Das wird von Facebook bestritten. Der Datensatz, auf den der Mitarbeiter zurückgegriffen habe, sei "inkomplett und inakkurat", so Facebook.

Facebook: Erfahrung ist wichtigster Faktor

Eigene Analysen zeigten, dass keine Geschlechterdiskrepanz vorhanden sei, sagte Facebook in einem Statement. Vielmehr sei die Erfahrung des Mitarbeiters der entscheidende Faktor. Da Programmiererinnen laut Facebook nur selten in Führungspositionen aufgestiegen seien, werde die Geschlechterstatistik verzerrt. Diese Umstände will das Unternehmen ändern und mehr Frauen befördern.

Personalchefin: "Kontraproduktiv"

IT-Unternehmen stehen schon seit Jahren wegen mangelnder Diversität in der Kritik. Nur 17 Prozent der Angestellten im IT-Bereich sind bei Facebook weiblich. Bei anderen IT-Konzernen verhält es sich ähnlich. Facebook-Personalchefin Lori Goler kritisierte, dass die interne Statistik im Netz auftaucht.

Laut "Guardian" denkt sie, dass derartige Leaks kontraproduktiv seien, da potenzielle Mitarbeiterinnen abgeschreckt würden. Eine Studie zeigte vergangenes Jahr, dass der Code von Frauen tendenziell besser als jener von männlichen Programmierern beurteilt wird – allerdings nur, wenn das Geschlecht der Frauen nicht enthüllt wird. (red, 5.5.2017)