Venedig/Wien – Bis dato galt für Österreichs Beiträge bei der Kunstbiennale von Venedig bis zu einem gewissen Grade "Aus den Augen, aus dem Sinn", wenn das Kunstevent in der Lagunenstadt vorüber war. Dem soll nun das neue Venedig Biennale Archiv Austria entgegenwirken. Betreut wird dieses von der Universität für angewandte Kunst, die die Archivierung und Erforschung der heimischen Beiträge verantwortet.

Jeweils nach Ende einer Biennale wird das digitalisierte Dokumentationsmaterial an das Archiv übermittelt. "Die Universität für angewandte Kunst Wien übernimmt die administrative und wissenschaftliche Betreuung sowie die Archivleitung und wird das Archiv sowohl für Publikationen als auch zu künstlerischen und wissenschaftlichen Zwecken nutzen", so Angewandten-Rektor Gerald Bast in einer Aussendung. Die Benutzung ist kostenlos und gegen vorherige Anmeldung möglich.

Österreichteilnahme seit 1895

Österreich nimmt seit der Erstausgabe 1895 regelmäßig an der Venedig-Biennale teil. Als Basis für das neue Archiv diente die im Zuge der 2013 erschienenen Publikation "Österreich und die Biennale Venedig 1895 – 2013" von Jasper Sharp und Katharina Boesch erbrachte Forschungsleistung, welche die einzelnen Beiträge aufgearbeitet hatte. "Dass diese Arbeiten ab sofort im Venedig Biennale Archiv Austria zugänglich sind, ist mehr als erfreulich", unterstrich auch Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ): "Überdies leistet die Sammlung einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung und Aufarbeitung österreichischer Kunstgeschichte im internationalen Kontext." (APA, 5.5.2017)