Graz – Was ist heute noch Privatsache? Dieser Frage geht das Dramatiker-Festival in Graz und den steirischen Regionen von 6. bis 11. Juni nach und öffnet, getreu dem Motto, sogar private Wohnzimmer. Das Schauspielhaus Graz und das "Drama Forum" von UniT bieten insgesamt 46 Lesungen, Installationen, Aufführungen und Diskurse, wie am Freitag bei der Programmvorstellung in Graz bekannt gegeben wurde.

"Dieses Festival fördert die Begegnung: zum einen mit dem Publikum, zum anderen unter den Autoren selbst", umriss Iris Laufenberg, Intendantin des Schauspielhauses, das Besondere der Veranstaltung. Um möglichst viele mit einzubeziehen, geht das Festival über die Stadtgrenzen hinaus: In 50 Privatwohnungen finden zum Auftakt am 6. Juni private Lesungen in der gesamten Steiermark – zum Beispiel auch in Leibnitz und Ramsau – statt. Die "literarische Nahversorgung" soll so auch Literaturbegeisterte in allen Himmelsrichtungen um Graz erreichen.

Ab dem 7. Juni kehrt der Programmschwerpunkt dann in die Landeshauptstadt zurück: An zehn Spielorten nistet sich das Dramatiker-Festival in und um Graz ein. So werden bekannte Kulturstätten, wie das Schauspielhaus, der Dom im Berg und das Theater am Lend, genutzt. Daneben dient jedoch zum Beispiel auch ein Gefängnis, die Grazer Karlau, als ein etwas ungewöhnlicher Veranstaltungsort.

Neben Eigenproduktionen finden auch Gastspiele im Programm Platz, ein Beispiel dafür ist das Stück "Digging" des Nationaltheaters aus Mazedonien. Rund zwei Drittel der Veranstaltungen sind kostenlos, insbesondere die Diskurse und Feste. (APA, 5.5.2017)