Wöchentlich in der ORF-Kleinkunstsendung "Willkommen Österreich": Peter Klien.

Foto: Heribert Corn

Samuel Beckett meinte einmal: "Man hat so lange das Schlimmste vor sich, bis es einen zum Lachen bringt." Das führt uns zum großartigen Reporter Peter Klien, der in der ORF-Kleinkunstsendung "Willkommen Österreich" wöchentlich dorthin geht, wo es wehtut. Er ist der hiesige Karim El-Gawhary an vorderster Front sozialer Brennpunkte, zettbe ÖVP-Treffen in Niederösterreich oder Ich-gelobe-Shows mit Bundespräser auf dem Heldenplatz. Klien ist ein knallharter Typ, gegen den die Interviewtechnik eines Armin Wolf wirkt, wie wenn ein Hase wie ein Mädchen mit den Pfoten kämpft. Interessanterweise hat er bei seinen Befragungen einfacher Betrunkener oder einfacher Landeshauptmänner noch nie eine hineingewimst bekommen. Der Verdacht, eine anwesende Fernsehkamera könne deeskalierend wirken, ist begründet.

Am 1. Mai feierte die FPÖ in Linz in einem Bierzelt Weltspaßtag oder die Inauguration der Gleitsichtbrille ihres Líder Minimo oder so etwas. Es gab jedenfalls Bier, "I am from Branntweina", das "Kufsteinlied" oder Dings, vertont von der bewährten John Otti Band. Letztere ist ein Beispiel dafür, dass der Rock 'n' Roll viele Gesichter hat – von denen wir nicht alle sehen wollen.

Peter Klien war vor Ort und legte den Finger in offene Wunden. Ob denn der Líder Minimo nun wegen der Brille intellektuell werden wird? Keine Gefahr! Oder: Wie kriegt man am besten Frauen aus der Politik weg? Gute Frage! Nur das Problem, ob sich "Die Internationale" mit der derzeitigen Bundeshymne deckt, konnte nicht wirklich geklärt werden. Trotzdem: großes Tennis auf kleinstem Raum. (Christian Schachinger, 6.5.2017)