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Europäische Firmen werfen Apple und Google wettbewerbsverzerrende Maßnahmen vor. Die EU soll dies nun richten.

Foto: Reuters/Ruvic

Spotify und weitere IT-Unternehmen aus Europa wollen die EU dazu bringen, gegen Apple und Googles Dominanz vorzugehen. Wie die Financial Times berichtet, wurde ein Brief an die Wettbewerbsbehörde aufgesetzt, in dem die Firmen aufzeigen, dass die US-Konzerne ihre privilegierte Position ausnutzen. Konkret geht es den europäischen Unternehmen um die App Stores, iOS und Android sowie Googles Suchmaschine, bei denen die Firmen wie "Gatekeeper" vorgehen und benachteiligen sollen.

Eigene Dienste werden bevorzugt

Offiziell werden die beiden IT-Giganten nicht in dem Brief genannt, es ist aber klar, dass es sich um Google und Apple handelt. iOS und Android weisen gemeinsam eine Verbreitung von 90 Prozent auf und haben ein klares Regelwerk für Drittanbieter, die in den jeweiligen App Stores aufscheinen wollen. So wird etwa beklagt, dass eigene Dienste wie etwa Apple Music gegenüber Dritt-Services wie Spotify priorisiert werden. Zudem wollen die Firmen Zugriff auf Analyse-Daten, die den Unternehmen vorenthalten werden, wenn sich diese über ein Service über den Store anmelden.

Bessere Wettbewerbsgesetze

Die EU-Wettbewerbsbehörde ist gerade dabei, ihre digitale Policy komplett zu überarbeiten. Die Verträge, die von dominanten Plattformen vorgegeben werden, sollen Ziel der Behörde werden. Zudem wird ein unabhängiges Streitbeilegungsgremium angedacht, bei dem Dispute zwischen großen Playern und kleineren Firmen geschlichtet werden sollen. Das derzeitige Wettbewerbsgesetz sei zu kostspielig und mühsam, schreiben die Firmen in ihrem Brief an die Behörde.

Apple und Spotify im Clinch

Apple und Spotify befinden sich seit längerem im Clinch um die Vorherrschaft im Musik-Streaming. Im vergangenen Jahr wurde etwa die App des schwedischen Anbieters abgelehnt, weil sich diese den Bestimmungen von Apple widersetzte. Konkret ging es um eine 30-prozentige Beteiligung an In-App-Käufen, was Spotify nicht akzeptieren wollte. Der Dienst verlangt nun mehr, wenn ein Abo direkt über die App abgeschlossen wird. Online zahlt man somit 10 und direkt über Apple 13 Dollar. (red, 06.05.2017)