Screenshot: Prey
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Wir schreiben eine alternative Zukunft. US-Präsident John F. Kennedy hat den Mordanschlag im Jahr 1963 überlebt. Auf sein Bestreben hin wird die Forschung an der Raumfahrt massiv vorangetrieben, weswegen die Menschheit das All schneller für sich erschließt.

In "Prey" versetzen die Entwickler der Arkane Studios den Spieler auf die Raumstation Talos-1. Dort gehen mysteriöse Dinge vor sich, während deren Erforschung man auch mehr über den eigenen Charakter, Morgan Yu, erfährt, der beinahe ohne Erinnerungen auf der Station erwacht.

Das Spiel der "Dishonored"-Macher ist seit 5. Mai erhältlich. Es basiert auf den Namensrechten des 2006 erschienenen Shooters gleichen Namens, ist aber nicht als direkter Reboot gedacht, sondern als eigenständiger Neustart. Mittlerweile sind die ersten Rezensionen zu dem Sci-Fi-Abenteuer erschienen. Und diese fallen fast einhellig positiv aus. "Prey" wird vor allem als spiritueller Nachfolger des Klassikers "System Shock" gewürdigt. Die folgende Zusammenfassung basiert auf den Tests von Game Informer, Press Start Australia und Eurogamer Deutschland.

BethesdaSoftworksDE

Überraschungen

Das Szenario des Spieles, wir schreiben das Jahr 2032, wirkt auf den ersten Blick etwas unoriginell. Die Hauptfigur ohne Gedächtnis, eine von schwerem Unglück heimgesuchte Raumstation und Aliens, die mit den aufzuarbeitenden Ereignissen in Zusammenhang stehen. Alles bereits da gewesen, doch dennoch vermag die Handlung zu überzeugen.

Denn "Prey" entlässt den Spieler in eine offene Welt. Den roten Faden durch die Handlung spinnt eine mysteriöse Stimme. Doch wer mag, kann den verwinkelten Wohn- und Forschungskomplex in der Mondumlaufbahn auf eigene Faust erkunden. Sowohl im Fortlauf der Geschichte, in der sich die eigene Spielfigur unterschiedlich entwickelt, als auch in den Gängen und Räumen von Talos-1 wird man mit allerlei überraschenden erzählerischen Wendungen konfrontiert.

Entscheidungen

Immer wieder steht man vor moralisch schwierigen Entscheidungen. Wie geht man mit den eigenen Forscher-Kollegen um? Für wen geht man Risiken ein? Wie begegnet man dem eigenen Bruder, der die auf der Raumstation durchgeführten Experimente leitet?

Gleichzeitig wird regelmäßig mit Gegnern konfrontiert, derer man sich mit Waffengewalt und Spezialfähigkeien erwehrt. Dabei haben sich die Entwickler durchaus einiges einfallen lassen. Selbst an sich schwache Widersacher wie die "Mimics" werden zu einer gefühlt großen Bedrohung, können sie sich doch als Alltagsgegenstände tarnen.

Mäßige Shooter-Mechanik

Während die Shooter-Mechanik in "Prey" nur mäßig gut umgesetzt ist – bemängelt wird etwa schwaches Treffer-Feedback – macht das Spiel guten Gebrauch von alternativen Waffenfunktionen. Viele der Wehrmittel können etwa verwendet werden, um aus der Ferne Schalter zu betätigen oder gleich ganze Plattformen und Brücken zu bauen. Besonders die für letzteres zum Einsatz gebrachte "Gloo Gun" hat es den Testern angetan.

Eher traditionell umgesetzt sind die übernatürlichen Fähigkeiten von Morgan Yu. Sie werden über Neuromods aktiviert und in Form eines typischen Skilltrees weiter gepflegt. Sie reichen von verbesserten Sprungfähigkeiten bis hin zur Wiedererweckung von toten Aliens als temporäre Kampfgefährten.

Weil die Anzahl der verfügbaren Neuromods begrenzt ist, muss man sich für den bevorzugten Weg entscheiden. Die Kombination aus dem limitierten Skillset und handlungsrelevanten Entscheidungsmöglichkeiten nebst unterschiedlichen Story-Enden lädt dazu ein, "Prey" mehr als bloß einmal durchzuspielen.

Bugs

Grafisch und akustisch ist die Umsetzung von "Prey" gelungen, das Spiel kämpft aber noch mit Bugs. Berichtet wird etwa von stellenweise einbrechender Bildwiederholrate, gelegentlich langen Ladezeiten, unausgewogener Aussteuerung der Musiklautstärke und Verzögerungen beim Nachladen detaillierter Texturen.

Ärgerlich, aber allesamt Probleme, die sich grundsätzlich mit Patches beheben lassen. Auch beim letzten Game aus dem Hause Arkane, "Dishonored 2", wurden ähnliche Schwierigkeiten weitestgehend beseitigt.

WIRSPIELEN

Das neue "System Shock"

Die Gesamtumsetzung vermag seine Schwächen in den Augen der Tester gut zu kaschieren. Dass die Haupthandlung erzählerisch unspektakulär und die Kampfmechanik verbesserungswürdig ist, fällt, ebenso wie kleinere Fehler, kaum ins Gewicht. Der fordernde Mix aus Open-World-Abenteuer, Shooter und Weltraumhorror ist – so formuliert man es bei Eurogamer – trotz seiner Defizite ein "glorreiches, neues System Shock." (gpi, 08.05.2017)

"Prey" ist bereits für Windows, Xbox One und PlayStation 4 erschienen.