Macht einen Luftsprung: Eugenie Bouchard.

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Madrid – Die in den letzten Wochen erfolglose Kanadierin Eugenie Bouchard hat beim WTA-Turnier in Madrid einen Prestigeerfolg gelandet. Die 23-Jährige setzte sich in der zweiten Runde gegen die Russin Maria Scharapowa in 2:51 Stunden mit 7:5, 2:6, 6:4 durch.

Bouchard hatte jüngst eine lebenslange Sperre für die ehemalige Dopingsünderin Scharapowa gefordert und damit ihren Unmut darüber geäußert, dass die wegen Meldoniummissbrauchs für 15 Monate gesperrte Russin seit ihrer Rückkehr von den Veranstaltern mit Wildcards ausgestattet wird. Das war in der Vorwoche in Stuttgart und nun auch in Madrid der Fall. Auch für das Turnier in Rom hat Scharapowa eine Wildcard erhalten.

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"Sie ist eine Betrügerin. Und ich finde, einer Betrügerin sollte es in keinem Sport erlaubt sein zu spielen", hatte Bouchard am Rande des Turniers in Istanbul Ende April gesagt. Die Auslosung in Madrid brachte die beiden Spielerinnen dann zufällig in der ersten Runde zusammen.

Für Bouchard, die in der Weltrangliste auf Platz 60 abgerutscht ist, war es der erste Erfolg überhaupt im fünften Aufeinandertreffen mit der ehemaligen Nummer eins. "Ich bin definitiv mit einer Extramotivation auf den Platz gegangen", sagte die Kanadierin danach. "Natürlich hatte ich sie noch nie geschlagen, und dann waren da auch noch andere Umstände."

Sie sei vor dem Match sehr inspiriert gewesen. "Viele Spielerinnen sind privat zu mir gekommen und haben mir Glück gewünscht. Spielerinnen, mit denen ich normalerweise nicht spreche", verriet Bouchard. Sie habe deshalb nicht nur für sich selbst, sondern auch für viele andere gespielt.

Scharapowa sah es dagegen gewohnt nüchtern und professionell. "Ich bin lange in diesem Sport, ich kenne das Rundherum. Am Ende sind es nur zwei Athletinnen, die gegeneinander spielen. Heute war nicht mein Tag." Natürlich sei sie enttäuscht, auch wenn es für viele eines der besten Matches überhaupt auf der WTA-Tour in diesem Jahr war. "Aber das macht mich zu einer besseren Spielerin. Und es wird mich auch mehr Turniere und mehr Grand Slams gewinnen lassen." (sid, APA, 8.5.2017)