Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Am Wiener Stephansplatz ist bei Sanierungsarbeiten am Dienstag ein Skelett entdeckt worden. Die vermutlich mehrere Jahrhunderte alten menschlichen Überreste liegen über der unterirdischen Virgilkapelle bzw. den Mauern der einstigen Maria-Magdalenen-Kapelle. Karin Fischer-Ausserer, Leiterin der Stadtarchäologie Wien, sprach von einem "überraschenden Fund".

Es handle sich um ein "geordnetes Grab", auf das man im Zuge der laufenden Oberflächenarbeiten gestoßen sei, hieß es. Bisher habe man lediglich einzelne Knochen gefunden – dass man nun auf ein ganzes Skelett gestoßen sei, wertete Fischer-Ausserer als Glück: "Das kommt ziemlich unerwartet."

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Denn der Platz sei inzwischen oft aufgegraben worden – etwa für technische Einbauten oder beim Bau der U-Bahn. Das Skelett lag laut Fischer-Ausserer nur rund 50 Zentimeter unter der Oberfläche. Die Knochen dürften im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit dort bestattet worden sein. Möglich sei auch, dass unter dem Skelett ein zweites liege – weitere Grabungen sind geplant.

Der Stephansplatz wird derzeit saniert und neu gepflastert. Die seit März laufenden Arbeiten wurden von Anfang an von Archäologen begleitet. (APA, 9.5.2017)

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