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Senatorin Larissa Waters mit Tochter Alia Joy.

Foto: Reuters

Alia Joy ist das erste Baby, das in einem australischen Parlament gefüttert wurde – mit der Brust. Bis Februar dieses Jahres war das nicht erlaubt. Mütter durften nur außerhalb des Sitzungssaals ihre Babys stillen, in dem Kinder nicht erlaubt waren. Senatorin und Alia Joys Mutter Larissa Waters nutzte sichtlich erfreut das neue Gesetz. Sie sei sehr stolz, dass ihre Tochter das erste Baby sei, das im Sitzungssaal gestillt werde. "Wir brauchen mehr Frauen und Eltern im Parlament", schrieb sie in einem Tweet.

Politikerinnen, die bei der Arbeit stillen oder ihre Babys einfach nur mitbringen, regen immer wieder auf. Reichlich Aufmerksamkeit lenkte auch die spanische Abgeordnete Carolina Bescansa im Jänner allein deswegen auf sich, weil sie ihren sieben Monate alten Sohn in die Plenarsitzung mitbrachte.

27 Jahre zuvor in Österreich

Und vor 27 Jahren gab es in Österreich einen kleinen Stillskandal. Die damalige Grün-Politikerin Christine Heindl stillte ihr Baby im Parlament im Jahr 1990 während einer Angelobung und sorgte damit für Furore. "Ich habe nicht bedacht, dass ich mit dem Stillen meines Kindes so einen Skandal verursachen würde", sagte Heindl im Rückblick. "Ich war zuerst überrascht, im Nachhinein aber froh, weil damit eine Diskussion in Gang gesetzt wurde, was mit Frauen geschieht, die Kinder haben und politisch tätig sind" sagte sie viele Jahre später dem ORF.

Eine Debatte, die offenbar fast dreißig Jahre später noch geführt werden muss. Larissa Waters' Parlamentskollegin Katy Gallagher dazu gegenüber Sky News: "Frauen werden weiterhin Babys bekommen. Und wenn sie ihren Job machen, bei der Arbeit sein und nach ihrem Baby sehen wollen, ist die Realität, dass wir damit umzugehen lernen müssen." (red, 10.5.2017)