Mexiko-Stadt – Nach einem tödlichen Militäreinsatz gegen Benzindiebe hat die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die beteiligten Soldaten eingeleitet. Auf einem Video soll zu sehen sein, wie die Militärs einen bereits festgenommenen Verdächtigen erschießen. Der Vorfall werde nun untersucht, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

In der vergangenen Woche waren bei Einsätzen gegen Benzindiebe im Bundesstaat Puebla sechs Verdächtige und vier Soldaten ums Leben gekommen. In der Region zapfen Bandenmitglieder illegal Benzin aus Pipelines ab, um es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. In den Diebstahl sind sowohl lokale Gruppen als auch die großen Verbrechersyndikate verwickelt.

In Mexiko gibt es immer wieder Vorwürfe gegen Sicherheitskräfte, Verdächtige nach der Festnahme zu töten. 2015 sollen Bundespolizisten 22 mutmaßliche Mitglieder eines Drogenkartells erschossen haben, als sie bereits gefasst waren. Im Jahr zuvor kamen in Tlatlaya 22 Verdächtige bei einem Gefecht mit Soldaten ums Leben. Später stellte sich heraus, dass zumindest einige der Opfer erschossen wurden, nachdem sie sich bereits ergeben hatten. (APA, 10.5.2017)