Das zweite Halbfinale des Eurovision Song Contest stand der ersten Runde in nichts nach: Brautkleider und Hipster-Bärte rangen um den Einzug ins Finale. Die Outfits von Runde zwei im Überblick

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Wie trimmt man einen kugeligen Opernträllerer auf cool? Mit Vollbart, einem Zwitter aus Frack und Bikerjacke und fingerlosen Handschuhen à la Lagerfeld. Zeljko Houdek, der für Kroatien als Jacques antrat, intonierte der Sicherheit halber in Englisch und Italienisch. Er darf am Samstag wieder ran.

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Hej, hej! Artem Lukyanenko und Ksenia Zhuk alias Naviband sangen in weißrussischer Sprache ("Historyja majho z yccia" und dazwischen immer wieder hej, hej, hej). Und packten zur Feier des Tages Omas Spitzendeckchen aus: Sie im weißen Vintage-Brautkleid (das feierliche Motto des ersten Halbfinales wurde konsequent fortgesetzt), zwei eigensinnigen Hörnchen auf dem Kopf und einem Bindi auf der Stirn. Er mit spitzenbedeckter Gitarre – o-ri-gi-nell und deshalb: Finale!

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Die serbische Sängerin Tijana Bogićević hat beim ESC einige Erfahrung als Hintergrundsängerin. Nur so lässt sich die Wahl des einsichtigen, perlenbesetzten Brautkleids Nummer zwei erklären: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Der Auftritt ging dennoch in die Hose.

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Dem STANDARD hatte Nathan Trent vor wenigen Wochen erklärt, stets zwei unterschiedliche Socken zu tragen. In Kiew stand der 25-jährige Nathanaele Koll (so heißt er jenseits der Bühne) nackig in seinen Sneakern. Ansonsten Weiß von Hemd bis Hose. Eine clevere Wahl: Schon Don Johnson flogen in Miami Vice die Herzen zu. Und Nathan? Ergatterte bekanntlich genügend Stimmen fürs Finale.

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Joci Pápai startete (erfolgreich) in einem ungarischen Fantasy-Kostüm: Lederjacke, heruntergelassene Hosenträger und eingezwirbelter Man Bun. Dem noch nicht genug. Im Schlepptau: Eine Bauchtänzerin (hier leider unsichtbar). Das saß.

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Bill Kaulitz lebt! Der 17jährige Kristian Kostov aus Bulgarien ist offensichtlich Fan von Tokio Hotel. Anders lässt sich sein expressiver Auftritt mit schwarzer Emo-Tolle nicht erklären. Über das kunstvolle Jackerl mit Stehkragen legen wir den Mantel des Schweigens. Nur so viel: Am Samstag vielleicht weniger von Bill inspirieren lassen.

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Freigelegte Männermuskeln kommen beim ESC-Publikum erfahrungsgemäß gut an. Der 25jährige Imri Ziv aus Israel muss es wissen. Nach zwei Runden als ESC-Backstagesänger in den letzten Jahren darf er nun auch am Samstag in Kiew zeigen, wo der Muskel sitzt.

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Der Jodel-Auftritt der 18-jährigen Ilinca Băcilă ließ sich zugegebenermaßen nur ohne Ton ansehen. Băcilă blies im geschlitzten roten Minikleid für Rumänien zum Angriff. Kompagnon Alex Florea versuchte es mit Hipster-Bart, ärmellosem Hemd und Undercut. In der Endrunde wird weiter gejodelt.

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Und dann kam Anja, die Dänin mit den Wasserwellen und der zauberhaften Zahnlücke. Ob der Song "Here I Am" oder das bodenlange rote Kleid für den Einzug ins Finale verantwortlich waren? Wurscht, wahrscheinlich wars die Zahnlücke.

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Litauen richtete an: Viktorija Ivanovskaja startete im roten, bodenlangen Kleid mit Stäbchen im Haar. Half alles nicht – ausgeschieden.

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Die Schweiz zauberte einen feuchten Instagram-Traum auf die Bühne: Frontfrau Miruna Manescu im kanariengelben Federkleid reckte ihr Bein à la Angelina Jolie ins Freie, ihre Boyband Timebelle (benannt nach dem Berner Uhrturm) schwelgte von Mascherl bis Weste in Rosa.

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Die Brautkleider nahmen auch in Runde zwei kein Ende. Die Malteserin Claudia Faniello setzte auf das Modell Meerjungfrau. Fürs Finale reichte solch altbackener Bombast nicht.

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Gleiches galt für den Beitrag aus Estland: Laura Poldvere im waghalsigen Spitzenkleid und Koit Toome im Glitzeranzug waren "Lost in Verona". Nachher dann auch "Lost in Kiew".

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Jana Burčeska aus Mazedonien flatterte in Overknee-Stiefeln und fedrigem Kurzoverall über die Bühne. Bei dem Kurzflug wird es bleiben.

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Die niederländische Girlgroup OG3NE packte das Glitzerzeug (knöchel-, knie- und überknielang) aus. Dazu gab es allen Grund. Die drei Schwestern Lisa, Amy, Shelley sangen ein Lied (vom Papa komponiert) für die erkrankte Mutter. So viel Herzschmerz kam wie immer an: Die drei dürfen sich ihre Föhnwellen-Köpfchen jetzt über die Garderobe für Samstag zerbrechen.

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Ob sich der deutsche Komponist Ralf Siegel auch in die Outfit-Wahl seiner Schützlinge eingemischt hat, ist nicht überliefert. Eines ist klar: Violette Haarspitzen und Glitzeroberteile haben aus Valentina Monetta und Jimmie Wilson (für San Marino startend) keine Finalisten gemacht.

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Der singende Tontechniker Jowst aus Norwegen kombinierte Tattoos mit Hütchen, weißem Hemd und Lederbändchen. So viel Hipness wurde durchgewunken.

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Weiß auf Weiß: Während die Don Johnson-Strategie für Österreich aufging, musste Irland passen. Das weiße Hemdchen des rotbäckige Brendan Murray kam dann doch allzu glatt gebügelt rüber. (feld, 12.5.2017)


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