Habbanijah – Im Irak sind drei Massengräber mit Leichen von Zivilisten und Sicherheitskräften gefunden worden. Es sei noch unklar, wie viele Leichen sich in den Gräbern in der westlichen Provinz Al-Anbar befinden, sagte ein Oberstleutnant der Polizei am Donnerstag. Proben hätten bestätigt, dass es sich bei den Leichen um Zivilisten und Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte handelte.

Die Opfer seien von Kämpfern der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hingerichtet worden, sagte der Polizeivertreter. Einem weiteren Behördensprecher zufolge zeigten erste Untersuchungen, dass einige der Opfer Kopfschüsse aufwiesen, was auf Hinrichtungen durch den IS hindeute.

Die Gräber wurden in der Region Saklawijah nördlich von Fallujah, in der Karma-Region östlich von Falluja sowie hinter der alten Zentralbibliothek in der Stadt Ramadi gefunden. Laut Polizei befinden sich offensichtlich mehrere Dutzend Leichen in den drei Gräbern, eine konkrete Zahl lag aber noch nicht vor. In den kommenden Tagen sollen Forensiker aus Bagdad die Gräber untersuchen. Bis dahin wurden Sicherheitskräfte abgestellt, um die Stätten zu schützen. Den Behörden zufolge gingen dem Fund Ermittlungen voraus.

Der IS hatte die Gebiete, in denen die Gräber gefunden wurden, 2014 unter seine Kontrolle gebracht. Die irakischen Sicherheitskräfte eroberten die Gebiete zu verschiedenen Zeiten 2015 und 2016 zurück. IS-Kämpfer hatten im Jahr 2015 mehrere groß angelegte Angriffe auf Militärstützpunkte in der Gegend verübt und in einigen Fällen eine hohe Zahl von Soldaten gefangen genommen und hingerichtet. (APA/AFP, 11.5.017)