Utrecht – Das Projekt Ocean Cleanup will bereits ab dem kommenden Jahr Plastikmüll aus dem Pazifik fischen. Dank technischer Neuerungen und einer Geldspritze könne das Projekt zwei Jahre früher starten als geplant, teilte der Initiator, der Niederländer Boyan Slat, mit.

Das Mammutprojekt umfasst eine im Grunde zwar simple Methode – allerdings spielt sich das Ganze in enormen Maßstäben ab. Für "Ocean Cleanup" sollen kilometerlange, schwimmende Röhren im Meer ausgelegt werden, von denen eine Art Sieb ins Wasser hängt. Die Röhren sind so geplant, dass sich der Plastikmüll an einer bestimmten Stelle sammelt und dort aus dem Meer geholt werden kann.

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Auf diese Weise sollen Tausende Tonnen Plastikmüll im Pazifik eingesammelt werden. Die selbstgesteckten Ziele sind hoch: "Innerhalb von fünf Jahren haben wir hier 50 Prozent des Mülls aufgeräumt", sagte Slat. Der 22-Jährige hatte vor vier Jahren mit seinen Ideen für Aufsehen gesorgt. Finanziert durch Spenden und Subventionen baute ein Team von 65 Experten einen Prototypen, der zurzeit in der Nordsee getestet wird.

Auch wenn mache Experten skeptisch sind, will Ocean Cleanup insgesamt 50 "Ozean-Staubsauger" bauen und im Pazifik installieren, zunächst zwischen Hawaii und Kalifornien, wo besonders viel Plastikmüll treibt: Es ist die Region des übertrieben schon als "Müllkontinent" bezeichneten Great Pacific Garbage Patch. Kleinere Pendants zu dieser Region mit erhöhter Rate von schwimmenden Plastikteilen gibt es auch in anderen Ozeanen. (APA, red, 13. 5. 2017)