Rüberschauen zum Chef. Aber Thiem (links) hat in Madrid bewiesen, dass er Sandplatzkönig Nadal näher kommt.

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Madrid – Turniersieg in Rio de Janeiro, Finale in Barcelona und Madrid: Dominic Thiem ist nach Rafael Nadal der zweiterfolgreichste Spieler auf Sand in dieser Saison. Nach seiner Premiere in einem Masters-1000-Finale am Sonntag in Madrid hat der ÖTV-Star bereits das nächste Ziel im Auge. "Ich habe zwei super Turniere gespielt und hoffe, dass ich das Level jetzt beibehalten kann", sagte Thiem.

In Rom ist der auf Rang sieben der Weltrangliste vorgestoßene Niederösterreicher neuerlich als Nummer acht gesetzt. Nach einem Freilos wartet in der zweiten Runde entweder wie im Madrid-Halbfinale (6:4, 6:4) Pablo Cuevas aus Uruguay, gegen den es im Head-to-Head 1:1 steht, oder der französische Qualifikant Adrian Mannarino. Gegen den 28-Jährigen hat Thiem alle vier bisherigen Duelle gewonnen, darunter 2017 in Acapulco.

Ruhe

Thiem reiste am Montag von Spanien nach Italien, gönnte sich nach den intensiven Partien einen freien Tag. "Ich werde einmal einen Tag nichts machen, dann wartet wieder eine sehr wichtige Woche auf mich. Ich hoffe, dass die nächsten Turniere auch erfolgreich werden." Das mit 4,5 Millionen Euro dotierte Turnier in Rom ist für ihn die Generalprobe für die French Open in Paris, die Ende Mai beginnen.

Da hat Thiem ein Semifinale aus dem Vorjahr zu verteidigen. "Das Finale in Madrid war natürlich sehr wichtig und stimmt mich zuversichtlich für die restliche Sandplatzsaison. 600 Punkte hat man sehr gerne in der Tasche, vor allem auch im Hinblick auf das Verteidigen des Semifinales in Paris", erklärte Thiem. Sein Selbstvertrauen ist groß, der Druck aufgrund der starken Auftritte allerdings auch gewachsen. Thiem muss, nachdem er 2017 auf Sand nur in Monte Carlo nicht im Finale stand, mit der Rolle als Mitfavorit umgehen.

Lob für Nyström

In den "zwei unglaublichen Wochen" in Spanien wurde Österreichs Nummer eins von Joakim Nyström gecoacht. "Er war ein großartiger Spieler, hat fast überall Turniere gewonnen. Er hilft mir sehr mit seiner Erfahrung", sagte Thiem über den 54-jährigen Schweden, der während seiner aktiven Karriere als Siebenter im Ranking genauso weit vorne stand wie sein Schützling jetzt.

In Rom hat Thiem nun wieder seinen Coach Günter Bresnik an der Seite. Der verfolgte die jüngsten Auftritte via TV. "Ich habe jeden Tag mit ihm telefoniert, eine Stunde vor dem Spiel, die Taktik besprochen und wie ich spielen soll", berichtete Thiem. Bresniks Fehlen wirkte sich nicht negativ aus. "Ich habe die zwei Wochen sehr gut ohne ihn gespielt, also ist alles in Ordnung."

Mit Nadal brachte er am Sonntag im Endspiel von Madrid den Sanddominator der Saison, der auch schon in Monte Carlo und Barcelona triumphiert hatte, an den Rand einer Niederlage. Im Vergleich zum 4:6, 1:6 gegen den 14-fachen Grand-Slam-Sieger im Endspiel von Barcelona war beim hauchdünnen 6:7 (8), 4:6 kaum mehr ein Unterschied zwischen den beiden erkennbar. "Ich hoffe, dass ich noch ein paar Möglichkeiten kriege, ihn dann irgendwann wieder zu biegen", sagte Thiem. 2016 im Buenos-Aires-Semifinale ist ihm das bei bisher fünf Anläufen gelungen. (APA, 15.5.2017)

Tennis-Weltranglisten vom 15. Mai:

HERREN:

1. (1) Andy Murray (GBR) 10.360 Punkte
2. (2) Novak Djokovic (SRB) 6.845
3. (3) Stan Wawrinka (SUI) 5.605
4. (5) Rafael Nadal (ESP) 5.195
5. (4) Roger Federer (SUI) 5.035
6. (6) Milos Raonic (CAN) 4.180
7. (9) Dominic Thiem (AUT) 4.035
8. (7) Marin Cilic (CRO) 3.735
9. (8) Kei Nishikori (JPN) 3.470
10. (10) David Goffin (BEL) 3.055

Weiter:

114. (113) Gerald Melzer (AUT) 495
136. (139) Jürgen Melzer (AUT) 429
265. (265) Sebastian Ofner (AUT) 193
286. (285) Michael Linzer (AUT) 173
302. (300) Dennis Novak (AUT) 160

Race (Top 8 bei World-Tour-Finale in London/12. bis 19.11.):

1. Nadal 4.735 Punkte
2. Federer 4.045
3. Thiem 2.085
4. Goffin 1.640
5. Wawrinka 1.600
6. Grigor Dimitrow (BUL) 1.465
7. Pablo Carreno Busta (ESP 1.335
8. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 1.310
9. Albert Ramos-Vinolas (ESP) 1.230
10. Jack Sock (USA) 1.230

DAMEN:

1. (2) Angelique Kerber(GER) 7.035
2. (1) Serena Williams (USA) 6.110
3. (3) Karolina Pliskova (CZE) 6.010
4. (8) Simona Halep (ROU) 4.205
5. (5) Dominika Cibulkova (SVK) 4.480
6. (6) Johanna Konta (GBR) 4.330
7. (4) Garbine Muguruza (ESP) 4.287
8. (9) Swetlana Kusnezowa (RUS) 4.260
9. (7) Agnieszka Radwanska (POL) 4.195
10. (11) Caroline Wozniacki (DEN) 3.915

Weiter:

156. (159) Barbara Haas (AUT) 344
212. (205) Tamira Paszek (AUT) 250
351. (348) Julia Grabher (AUT) 113