Graz (APA) – Der frühere steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP), dem wegen Plagiats von der Uni Graz sein Doktortitel aberkannt worden war, wird das ihm zustehende Landtagsmandat annehmen. Von der ÖVP-Steiermark wurde am Montag mitgeteilt, dass Buchmann sich selbstständig machen wolle und in Zukunft als Unternehmensberater tätig sein werde.

Vorsitz im Wirtschaftsausschuss in Brüssel

Buchmann bleibe über Bitte von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Mitglied im Wirtschaftsausschuss der Regionen in Brüssel. Er führt dort den Vorsitz – als erster Österreicher – bis Ende September. Voraussetzung für diesen Sitz ist die Ausübung eines Mandats. Buchmann werde daher das Landtagsmandat am Dienstag in der Sitzung annehmen, so die ÖVP.

Den Regierungssitz von Buchmann hatte Ende April die bis dahin als ÖVP-Klubchefin fungierende Barbara Eibinger-Miedl übernommen. Die ebenfalls zu Buchmann ressortierenden Kulturagenden wurden an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler übergeben. Dieser wiederum gab Wissenschaft und Forschung an die neue Wirtschaftslandesrätin Eibinger-Miedl ab. Buchmann war Anfang April sein Doktortitel von der Universität Graz aberkannt worden, weil er "gravierende Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis" beim richtigen Zitieren seiner Quellen begangen hatte. Buchmann legte nach einigem Zögern erst die Regierungsfunktion und dann auch den Vorsitz des steirischen Wirtschaftsbundes zurück. (APA, 15.5.2017)