Tulln – Nach der Vergewaltigung einer 15-Jährigen vor drei Wochen in Tulln bleibt ein am Dienstag festgenommener Verdächtiger in Haft. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich hielt sich zu dessen Identität weiterhin bedeckt. "Um die weiteren Ermittlungen nicht zu behindern", lautete die Begründung von Sprecher Johann Baumschlager.

Die Vergewaltigung in den Abendstunden des 25. April hatte einen erstmals in Österreich durchgeführten Massen-DNA-Abgleich zur Folge. Der daraufhin festgenommene Verdächtige – Medienberichten zufolge ein Afghane – war ein Treffer. Insgesamt soll es drei Täter geben.

59 Männer hatten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten DNA-Proben abgeben müssen. Es handelte sich Baumschlager zufolge um 34 Asylwerber in drei Containerdörfern und um weitere 25, die privat in Tulln untergebracht sind.

Stadt Tulln verweigert Aufnahme weiterer Asylwerber

Weil es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handeln soll, werde die Zuteilung weiterer Asylwerber vorerst verweigert, teilte die Stadt Tulln mit. "Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern, die das Gastrecht missbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert", sagte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).

Die Freiheitlichen sehen einen "Fall fürs Parlament", wie es der niederösterreichische Abgeordnete Christian Hafenecker ausdrückte. Sie fordern in einer Anfrage an Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) "vollständige Aufklärung der Umstände" und "klare Konsequenzen". "Ein bloßer Aufnahmestopp, wie ihn der Bürgermeister jetzt scheinheilig fordert, ist zu wenig", erklärte der Tullner FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas Bors. (APA, 17.5.2017)