Das Space Launch System (SLS) sollte nach Wünschen der Trump-Administration bereits 2018 Menschen am Mond vorbei fliegen lassen. Die Nasa hält das für keine gute Idee.

Illustr.: NASA/Marshall Space Flight Center

Washington – Donald Trump würde seine Regierungszeit gerne mit prestigeträchtigen Erfolgen im Weltraum schmücken. Im vergangenen Februar verkündeten der US-Präsident daher, dass schon im kommenden Jahr Astronauten in einem Raumschiff den Mond umrunden sollten. Doch die Nasa will offenbar nicht mitspielen – und zwar aus nachvollziehbaren Gründen: Wie die US-Raumfahrtbehörde nun mitteilte, sei das Vorhaben nicht nur kostspielig, sondern vor allem zu riskant.

Die Anfang des Jahres präsentierten Pläne der US-Administration sehen den Erstflug des neuen Raketensystems SLS für 2018 vor. Im Unterschied zum ursprünglichen Konzept sollte diese Exploration Mission-1 (EM-1) mit einer Orion-Kapsel bereits bemannt erfolgen. Nun hat sich die Nasa vehement dagegen ausgesprochen: Die Zeit bis dahin seit zu knapp, EM-1 solle demnach vorerst doch ohne Crew 2019 stattfinden, der zweite, bemannte Vorbeiflug am Mond könnte dann 2021 passieren.

Kommt SpaceX zum Zug?

Bisher hat die US-Regierung auf die Mitteilung der Nasa noch nicht reagiert. Experten befürchten allerdings, dass nun eine Neuausrichtung der US-Raumfahrtstrategie erfolgen könnte, in deren Rahmen das teure SLS-System fallen gelassen wird. Statt dessen könnte sich die Trump-Administration für die Falcon Heavy-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX entscheiden, die noch heuer erstmals abheben soll. (red, 16.5.2017)