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Die israelische Botschaft in Washington DC.

Foto: REUTERS/Gary Cameron

Washington – Die sensiblen Informationen über die Pläne von IS-Terroristen, die von US-Präsident Donald Trump mutmaßlich an Russland weitergegeben wurden, stammen einem Bericht der "New York Times" zufolge aus israelischen Geheimdienstquellen. Die Zeitung beruft sich auf ehemalige und gegenwärtige Mitarbeiter der US-Regierung.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums wollte auf dpa-Anfrage nicht zu den Zusammenhängen Stellung nehmen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman schrieb allerdings am Mittwoch auf Twitter: "Die Sicherheitsbeziehungen zwischen Israel und unserem größten Verbündeten, den USA, sind tief, bedeutend und beispiellos in ihrem Umfang." Das Verhältnis mit den USA stärke Israel auf nie dagewesene Weise. "So ist es gewesen und so wird es weiter sein", schrieb Lieberman.

Umweg über Russland

Trump hatte sich in der vergangenen Woche mit dem russischen Botschafter Sergej Kislyak und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow im Weißen Haus getroffen. Bei der Unterredung sprach der US-Präsident auch über mögliche Bedrohungen durch IS-Terroristen im Zusammenhang mit Laptops in Flugzeugen. Dabei sollen Dinge zur Sprache gekommen sein, die Rückschlüsse auf geheimdienstliche Quellen und Methoden zulassen. Unter anderem soll Trump auch den Ort genannt haben, wo sensible Informationen gesammelt worden seien.

Dass die Informationen nach Darstellung der "New York Times" zumindest zum Teil aus Israel stammen könnten, hat eine besondere Brisanz. Über den Umweg Russland könnten die Informationen an den Iran gelangen – Erzfeind Israels und Verbündeter Russlands. Trump besucht im Zuge seiner ersten Auslandsreise in der nächsten Woche den jüdischen Staat. (APA, 16.5.2017)