Wien – Mit 32 Millionen Euro im Jahr Produzenten und Sender fördern, die potenziell mächtige Medienbehörde mit Rat und Tat unterstützen: Das tut der Chef der Rundfunkregulierung RTR. Derzeit laut Gehaltsbericht des Rechnungshofs für gut 200.000 Euro im Jahr

Das Kanzleramt hat den Job wie berichtet ab Juli ausgeschrieben, und das mit recht kreativ wirkenden Anforderungen.

Foto: Amtsblatt Wiener Zeitung

Stribl gehandelt

Nun wird für den Job ein neuer Name kolportiert, auf den all diese Anforderungen gut zu passen scheinen – von der "einschlägigen" Leitungsfunktion in der öffentlichen Verwaltung und "allenfalls" mittelständischer Wirtschaft bis Fördererfahrung: Als Chef des Wiener Stadt-Pressedienstes bis 2015 managte Oliver Stribl (43) das höchste Inseratenbudget einer öffentlichen Institution. Für Stribl als neuen RTR-Chef soll sich die Wiener SPÖ einsetzen.

Gegen seine Bewerbung scheint zu sprechen: Stribl ist erst seit 2016 Herausgeber und Geschäftsführer des Branchenverlags Manstein. Dort löste er damals Sebastian Loudon ab – übrigens vor seinem Führungsjob Assistent von RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl und Pressesprecher der RTR. Stribl war Dienstag für den STANDARD nicht zu erreichen.

Zwei lange Kolportierte

In den vergangenen Monaten wurden vor allem zwei Namen als aussichtsreich für die RTR-Führung gehandelt: Michael Wimmer, Büroleiter von ORF-General Alexander Wrabetz, dessen Bestellung zum obersten Förderer auch des Privatfunks freilich kommerzielle Sender nicht recht begeistern würde. Und andererseits Exproduzent Andreas Hruza, Stellvertretender Leiter des Bachelorstudiengangs "Film, TV- und Medienproduktion" und Vorsitzender des Fachbeirats des RTR-Fernsehfonds.

RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl geht Ende Juni nach 16 Jahren an der Spitze der Rundfunk- und Telekomregulierung, zuständig für Medien, in Pension. (fid, 18.5.2017)