Eisenstadt – Am Donnerstag versammelt sich der burgenländische Landtag wieder zu einer regulären Sitzung. In die schon eingefahrene Routine mischen sich diesmal allerdings auch die Fisimatenten im Bund. Gleichwohl wolle man im rot-blauen Eisenstadt, so der rote Klubchef Robert Hergovich unter dem Kopfnicken seines blauen Kompagnons Géza Molnár, "cool bleiben und die Vorhaben step by step abarbeiten".

Da wolle man doch, erwiderte der schwarze Klubchef Christian Sagartz, gleich einmal bei den frostgeschädigten Landwirten anfangen, aber: "Landesrätin Dunst und ihr rot-blaues Chaosbüro lassen die burgenländischen Bauern im Stich." Da Verena Dunst als sehr gegenwehrfähig gilt, darf man sich diesbezüglich auf schöne Rededuelle freuen.

Hofer und Doskozil

Cool wird dagegen sicher die rot-blaue Listenerstellung für die Nationalratswahl sein. Géza Molnár geht – man ist geneigt, zu sagen: no na – von einem pannonischen Listenführer Norbert Hofer aus. Hergovich – auch no na – von Hans Peter Doskozil.

Die Grünen sind, was das betrifft, wohl noch auf dem falschen Fuß. In Eisenstadt – Regina Petrik, die Mutter der geschassten Flora, ist ja pannonische Parteichefin – raunt man, dass es, um Sebastian Kurz alt ausschauen lassen zu können, jetzt nicht schlecht wäre, überhaupt Junge zu haben.

Vergleich mit Nordkorea

Und die SPÖ zählt besorgt ihre Mandate. Peter Rezar, der unlängst das "System Niessl" mit Nordkorea verglichen hat, bleibt im SPÖ-Klub. Hinauswerfen kann man ihn schwer. Es wäre nach dem Wahlergebnis und dem Abgang von Gerhard Steier das fünfte verlorene Mandat. Das als Modell gehypte Rot-Blau käme dann auf gerade einen Sitz mehr, als bis 2015 die SPÖ allein hatte. Da ist es verdammt schwer, so cool zu bleiben. Wer mag, schaue zu. Livestream kann cool sein. (Wolfgang Weisgram, 18.5.2017)