Wien – Die Bundesleitung der Jungen ÖVP hat am Mittwoch einen neuen Bundesobmann bestimmt. Der 29-jährige Stefan Schnöll übernimmt das Amt vom neuen Bundesparteichef der ÖVP, Sebastian Kurz.

Schnöll war bereits seit 2015 Generalsekretär der JVP und von 2013 bis März 2017 Vizepräsident der Jungen Europäischen Volkspartei (YEPP). In dieser Funktion arbeitete er auch mit Sebastian Kurz in Brüssel zusammen. Kurz und Schnöll haben sich bei der JVP Wien kennengelernt.

Ein Freund, den der gebürtige Salzburger aus seiner Zeit beim Bundesheer kennt, habe ihn zu einer Veranstaltung der JVP in Wien mitgenommen, erzählt Schnöll im STANDARD-Gespräch. In die Politik zu gehen sei aber eigentlich nie sein Plan gewesen, es gibt keinen politischen Background in der Familie. Sein Vater arbeitet bei der Berufsfeuerwehr und die Mutter ist Köchin in einem Familienbetrieb.

Für den Juristen sei der Grund für sein politisches Engagement der Wunsch, die Dinge verändern zu können. "Mich haben weniger die Parteien interessiert", sagt Schnöll. Einzelne Persönlichkeiten haben den designierten JVP-Bundesobmann beeindruckt, "Sebastian Kurz war einer davon". Die Initiative der JVP, dass die U-Bahnen in Wien 24 Stunden am Wochenende verkehren, zeigten Schnöll, dass man in der Politik auch etwas bewegen kann.

Das wichtigste Thema in der JVP für die nächsten Jahre wird der Wirtschaftsstandort Österreich sein, sagt Schnöll. Es sei darüber hinaus wichtig, dass alle Unternehmer – nicht nur Start-ups – vom Staat gefördert werden. Die JVP will des Weiteren daran arbeiten, Lehrberufe zu attraktivieren und möchte für leistbares Wohnen eintreten.

Ein Leitmotiv ist für die JVP Leistung – vor allem in Zusammenhang mit Integration: "Es soll das zählen, was man leistet und was man in Österreich beitragen will", ist auf der JVP-Homepage zu lesen. Für die Durchsetzung ihrer Vorhaben hat die JVP nun einen Verbündeten auf der Bundesebene: ÖVP-Obmann Sebastian Kurz zeigte sich in einer Aussendung erfreut, dass Schnöll sein Nachfolger wird. (au, 18.5.2017)