Rodrigo Duterte, Präsident.

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Manila – Nach Spannungen wegen der europäischen Kritik am gewaltsamen Anti-Drogen-Feldzug auf den Philippinen hat das Land seinen Verzicht auf Hilfsdarlehen der EU erklärt. Die Entscheidung der Regierung von Präsident Rodrigo Duterte betreffe rund 250 Millionen Euro, erklärte der EU-Botschafter für die Philippinen, Franz Jessen, am Donnerstag in Manila.

"Die philippinische Regierung hat uns informiert, dass sie keine EU-Darlehen mehr annehmen werde", hieß es in einer Erklärung der EU-Vertretung. Das philippinische Finanzministerium kündigte noch für Donnerstag eine Stellungnahme zu dem Thema an. Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder seine Geringschätzung und seinen Ärger angesichts der Kritik aus Europa geäußert. Eine kritische Resolution des Europaparlaments kommentierte der Präsident mit einem ausgestreckten Mittelfinger.

Duterte führt seit seinem Amtsantritt im Juni 2016 einen aggressiven Kampf gegen Drogenkriminelle. Tausende Menschen wurden seither getötet, darunter mehr als 2.700 von der Polizei. Organisationen wie Amnesty International werfen den Sicherheitskräften Menschenrechtsverletzungen vor. (APA, 18.5.2017)