Wien/Klagenfurt – Ein Volleyballtrainer soll seit 2006 in Wien und Klagenfurt zumindest fünf Kinder sexuell missbraucht haben. Er wurde vergangenen Donnerstag vom Landeskriminalamt Wien wegen des Verdachts des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs, der Herstellung von Kinderpornografie und des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses festgenommen.

Der Mann war laut Polizei in den vergangenen Jahren als Kinder- und Jugendtrainer vorwiegend für Volleyballvereine in den Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau tätig. Von 2006 bis 2016 soll er unter Ausnützung seiner Trainertätigkeit sexuelle Handlungen an ihm anvertrauten Minderjährigen durchgeführt haben. Die Polizei vermutet, dass es weitere Opfer gibt.

Hinweise – auch vertraulich – nimmt das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310/DW33800 entgegen.

Unsittliche Berührungen beobachtet

Den Fall ins Rollen brachte ein Zeuge im Sommer 2016. Bei einer Volleyball-Veranstaltung in Klagenfurt beobachtete er, wie der Trainer ein Mädchen unsittlich berührte. Er erstattete Anzeige. Bei den Ermittlungen traten die ältere Fälle zutage, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Tina Frimmel-Hesse, am Donnerstag.

Bisher sind der Polizei fünf Opfer bekannt. Laut Frimmel-Hesse sind es alles Mädchen unter 14 Jahren. Den Großteil der Übergriffe soll der Mann in Wien verübt haben, aber es gab auch Vorfälle in einem Camp im Ausland, sagte die Sprecherin. Die Opfer sollen nun kontradiktorisch einvernommen werden. "Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen und wissen nicht, wie viele Opfer noch dazukommen", sagte Frimmel-Hesse. Der 60-Jährige ist laut Staatsanwaltschaft teilweise geständig. (APA, 18.5.2017)