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Die drei großen heimischen Mobilfunker machen sich Sorgen. Das Ende der Regierung könnte nämlich den Ausbau der nächsten Mobilfunkgeneration (5G) bremsen. "Die Zeit drängt", so Rüdiger Köster Technik-Vorstand von T-Mobile Austria und Präsident des Forum Mobilfunkkommunikation (FMK) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Obwohl sich die SPÖ/ÖVP-Koalition vor wenigen Monaten auf ihre Fahne schrieb, Österreich zu einem 5G-Vorzeigeland zu machen, liege man im internationalen Vergleich derzeit "nicht mal im Mittelfeld". Köster fordert daher, dass das Thema weiter auf der Agenda der Politik bleibt. So würden etwa niedrigere Mieten für Sendemasten sowie kürzere Behördenwege den Mobilfunkern helfen. "

Sacharbeit

Wenn die Regierung stark mit sich selbst beschäftigt ist, leidet natürlich die Sacharbeit", sagte Köster. Es wäre aber nicht nur für die Branche, sondern den Standort Österreich insgesamt "dramatisch", wenn sich der 5G-Ausbau verzögern würde, warnte Köster.

Auch der Chef der Regulierungsbehörde RTR, Johannes Gungl, befürchtet Verzögerungen beim 5G-Ausbau und urgiert, die Novelle des KommAustria-Gesetzes wie geplant im Sommer 2017 zu verabschieden, um die notwendige Rechtssicherheit für anstehende Frequenzvergabeverfahren zu gewährleisten. "Wird die Novelle nicht verabschiedet, ist Österreich sowohl im Hinblick auf die Fahrpläne zukünftiger Frequenzvergabeverfahren als auch bezüglich seiner angestrebten 5G-Vorreiterrolle tot", warnte Gungl in einer Aussendung.

13.488.491 aktive Sim-Karten

Ergänzend lieferte die FMK-Vizepräsident Lothar Roiter einen Überblick über den heimischen Mobilfunkmarkt. So befanden sich mit Stichtag 31.12. 2016 13.488.491 aktive Sim-Karten im Umlauf. Keine wesentliche Veränderung gegenüber 2015. 2016 wurde 21,8 Milliarden Minuten telefoniert und drei Milliarden SMS verschickt.

Datennutzung "explodiert"

Im vergangen Jahr ist die Datennutzung hierzulande weiterhin "explodiert", wie Roiter sagte. 2016 wurden 652, 9 Millionen Gigabyte übertragen. Ein Plus von 105 Prozent gegenüber 2015. Den drei großen Mobilfunkern A1, T-Mobile und "3" geht es wirtschaftlich nicht gerade schlecht. 2016 erzielten sie zusammen einen Umsatz von 4,01 Milliarden Euro, der Ebitda-Gewinn betrug 1,51 Milliarden Euro. (sum, 18.5.2017)