Temer soll mit Hilfe von Geldzahlungen einen Mitwisser in einem Korruptionsskandal zum Schweigen gebracht haben.

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Zweifel an der Politik von US-Präsident Donald Trump haben Europas Börsen am Donnerstag neuerlich belastet. "Nachdem der Präsident nun immer mehr mit politischen Skandalen zu kämpfen hat, kommen bei Investoren ernsthafte Zweifel auf, ob Trump überhaupt eines seiner großen Versprechen einlösen kann", sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst des Brokerhauses Axitrader. Profitiert haben davon als sicher geltende Staatsanleihen, die zehnjährigen Renditen von Deutschland und den USA sanken deutlich.

Während bei Aktien die Abschläge in Europa moderat ausgefallen sind, kam der brasilianische Markt unter die Räder. Die Börse in São Paolo verzeichnete zeitweise zweistellige Verluste, nachdem Spekulationen über einen Rücktritt von Präsident Michel Temer die Runde gemacht haben. Abwärts ging es auch mit der brasilianischen Magnesita, mit dem die ebenfalls tiefer gehandelte RHI ein Zusammengehen anpeilt, grünes Licht der Wettbewerbshüter vorausgesetzt. Auch sonst zeigte sich Wien deutlich tiefer, wobei die Schwergewichte Erste Group und OMV dem ATX stark zusetzten.

Generell zog es Bankaktien in Europa Richtung Süden. Besonders stark ausgeprägt war der Abwärtssog bei Banco Santander dank der starken Präsenz in Brasilien. Unterdessen haben die Aktionäre der Schweizer Großbank Credit Suisse eine vier Milliarden Franken schwere Kapitalerhöhung durchgewinkt.

An der Wall Street ging es am Donnerstag leicht bergauf: Der Dow Jones Index legte 0,27 Prozent zu, der S&P 500 0,37 Prozent und an der Nasdaq gab es ein Plus von 0,73 Prozent. (red, 18.5.2017)