Bamako – Angesichts zunehmender Angriffe von Extremisten in Mali prüfen die Vereinten Nationen eine Erweiterung ihres Militäreinsatzes in der Region. "Mit Blick auf die unsichere Lage im Zentrum des Landes erwägen wir, eine schnelle Eingreiftruppe dorthin zu entsenden", sagte der Leiter der weltweiten UN-Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix.

Die Truppen würde Senegal stellen, sagte er am Mittwochabend bei einem Besuch in Mali. Die Blauhelme sind bisher vor allem im Norden des Landes im Einsatz.

Am Freitag wollte Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron nach Mali reisen, um dort französische Truppen zu besuchen. Frankreich hat in Mali und anderen Ländern der Sahel-Zone im Rahmen des Anti-Terror-Einsatzes Barkhane rund 4.000 Soldaten stationiert.

Die Terrororganisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) und andere extremistische Gruppen sind primär im Norden Malis aktiv. Sie greifen jedoch auch zunehmend Ziele in der Landesmitte an. Der Blauhelm-Einsatz in Mali ist derzeit der gefährlichste UN-Einsatz. Mehr als 15.000 UN-Soldaten und Polizisten bemühen sich um eine Stabilisierung des Landes, darunter knapp 800 deutsche Bundeswehrsoldaten. Diese sind in der nordöstlichen Stadt Gao stationiert. (APA, 18.5.2017)