Liest aus "Die Erfindung der Poesie": Raoul Schrott.


Foto: Peter Hassiepen

4014 ist die Summe aus 1997 und 2017. Würde man 1997 aber von 2017 subtrahieren, käme als Lösung 20 heraus. Diese Zahl wiederum ist Anlass, dass am Freitag das Literaturhaus am Inn ein Straßenfest ausrichtet. Denn es war 1997, als der Architekt Josef Lackner dem Brenner-Archiv im zehnten Stock eines Hochhauses direkt am Inn einen rucksackförmigen Bau umhängte, dessen Bestimmung von nun an war, Literatur stattfinden zu lassen.

Seine besondere Lage an der hoch frequentierten Achse der Innpromenade zwischen Universität und Markthalle und doch hoch abgehoben, sollte zur Inspiration für ein spartenübergreifendes Kunstprojekt im öffentlichen Raum werden. Dazu hat man im Vorfeld ausgeschrieben.

Aus den Einreichungen wurden zwei Arbeiten gewählt, die am Freitag um 18 Uhr enthüllt werden. Und man darf gespannt sein, ob sich hinter dem Projekt wörter-pracht-fracht von Barbara Hundegger und Christine S. Prantauer mehr verbirgt als eingangs erwähnte Addition.

Auf lyrische Streifzüge, allerdings durch die Bundeshauptstadt, führt dann Michael Stavaric mit einer Lesung aus seinem Gedichtband in an schwoazzn kittl gwicklt. Rhythmisch hoch komplex und erstaunlich melodiös intonieren Julia Trompeter und Xaver Römer ihre Sprechduette.

Fiston Mwanza Mujila liest aus seinem gefeierten Debütroman Tram 83, und Raoul Schrott hat seine vor 20 Jahren erschienene Anthologie Die Erfindung der Poesie mit dabei. Bis in die frühen Morgenstunden wird Martin Fritz dann all jenes auf den Plattenteller legen, was musikalisch in den letzten 20 Jahren angesagt war. Sollte das Wetter Probleme machen, findet alles indoor statt. (dns, 18.5.2017)