Wien – Spannung verspricht die nächste Sitzung des Gesellschafterausschusses der Mediaprint am 1. Juni. Da sollen Wirtschaftsprüfer der KPMG berichten, was ihre Untersuchungen zu Zahlungsflüssen rund um Prämien beziehungsweise Boni ergeben haben. Den Auftrag dazu hat die KPMG vom Personalausschuss der Mediaprint bekommen, zu dem auch Aufsichtsratschef Erwin Hameseder gehört.

Anlass dafür: Im Rahmen einer internen Prüfung hätten sich Fragen zu Prämienzahlungen an einen ranghohen Mitarbeiter aufgetan, die aus den vergangenen zwei, drei Jahren stammten, heißt es in informierten Kreisen. Es gehe um rund 100.000 Euro, zudem hinterfrage man bestimmte Rechnungen und dafür erbrachte Leistungen. Bestätigt wird das in der Mediaprint nicht, auch Aufsichtsratschef Hameseder (Raiffeisen) war für den STANDARD nicht zum Thema erreichbar.

Die dermaßen diskret behandelte Angelegenheit ist wohl auch vor dem Hintergrund des Streits der "Krone"-Gesellschafter zu sehen. "Krone" und "Kurier" sind Eigentümer der Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriften GmbH, und die "Krone"-Eigner (Familie Dichand und deutsche Funke-Gruppe) sind heillos zerstritten. (Renate Graber, 19.5.2017)