Jean-Michel Basquiats "Untitled" (1982) zeigt ein für den Künstler charakteristisches Totenkopfporträt. Es wird künftig in einem Museum in Japan zu sehen sein.

Foto: Sotheby's

New York – Zehn Minuten: Exakt so lange dauerte das Gefecht unter den übers Telefon zugeschalteten oder im Auktionssaal von Sotheby’s anwesenden Bietern, die sich um Jean-Michel Basquiats unbetiteltes Werk aus dem Jahr 1982 matchten.

Erst bei 110,5 Millionen Dollar (inkl. Aufgeld) bzw. umgerechnet rund 99,5 Millionen Euro erteilte Auktionator Oliver Barker den Zuschlag. Ein neuer Auktionsrekord für den US-amerikanischen Graffitikünstler, der 1988 mit nur 27 Jahren verstorben war. Im Ranking der höchsten je bei Auktionen erzielten Preisen reiht sich dieses Bild nun auf Platz sechs. Die Eltern der Verkäuferin, das Sammlerehepaar Emily und Jerry Spiegel, hatten es übrigens 1984 bei Christie’s für nur 19.000 Dollar ersteigert.

Bei dem Käufer handelt es sich um den japanischen Milliardär Yusaku Maezawa, der als passionierter Sammler zeitgenössischer Kunst gilt und ein ausgewiesenes Faible für Werke von Basquiat hat. Vergangenes Jahr ließ er für ein querformatiges Gemälde (1982) bei Christie’s den bisherigen Rekord von 57,28 Millionen Dollar springen. Den aktuellen Kauf machte Maezawa noch während der Auktion via Twitter und Instagram publik.

Der 41-jährige Milliardär – sein Vermögen begründete er mit dem Online-Modehandel Zozotown – plant ein Museum in seiner Heimatstadt Chiba, in dem er seine "Trophäen" künftig öffentlich präsentieren wird. (Olga Kronsteiner, 19.5.2017)