Khartum/Washington – Der wegen Völkermords gesuchte sudanesische Staatschef Omar al-Bashir nimmt nun doch nicht an dem US-arabisch-islamischen Gipfeltreffen am Sonntag in Riad statt. Al-Bashir habe dem saudiarabischen König Salman mitgeteilt, dass er nicht an dem Gipfel teilnehmen könne, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Suna am Freitag.

In Riad trifft US-Präsident Donald Trump die Staats- und Regierungschefs von mehr als 50 muslimischen Staaten. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) sucht al-Bashir mit einem internationalen Haftbefehl. Das Gericht in Den Haag wirft ihm Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord in der westsudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur vor. Dort tobt ein Konflikt zwischen der sudanesischen Armee, mit ihr verbündeten Milizen und Rebellen. Dabei wurden nach UNO-Angaben seit 2003 schon mehr als 300.000 Menschen getötet.

Seit Verkündung des Haftbefehls reist al-Bashir in der Regel nur noch in Länder, die dem IStGH nicht angehören. In Saudi-Arabien ist der sudanesische Präsident häufiger. Die Einladung zu dem Gipfel am Sonntag hatte er zunächst angenommen. Die US-Regierung hatte das scharf kritisiert. (APA, 19.5.2017)