Wien/Klagenfurt – Die Suche nach weiteren Opfern des unter Missbrauchsverdachts stehenden Wiener Volleyballtrainers hat einen Tag nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe noch nicht zu Ergebnissen geführt. "So schnell geht das nicht", meinte Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, am Freitag.

Der 60-Jährige war am Donnerstag vor einer Woche vom Landeskriminalamt Wien wegen des Verdachts des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs, Herstellung von Kinderpornografie und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses festgenommen worden.

Ein Wiener Volleyballtrainer soll seit dem Jahr 2006 Mädchen massiv sexuell missbraucht haben. Bisher sind fünf Opfer bekannt, das jüngste ist erst sieben Jahre alt. Die Polizei sucht nun weitere Opfer des 60-Jährigen. Hinweise – auch vertraulich – nimmt das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310 DW 33800 entgegen.

Unterdessen erneuerte der Präsident des Österreichischen Volleyballverbandes (ÖVV), Peter Kleinmann, seine Ankündigung, den Klubs zu empfehlen, "von Trainern Leumundszeugnisse zu verlangen". Er räumte allerdings ein: "Bei dem Mann hätte es nichts genutzt, denn der war unbescholten. Es gibt Ansätze vom Ministerium, wie sie sich in solchen Situationen zu verhalten haben.

Das ist in 55 Jahren der zweite Missbrauchsfall, der mir zu Ohren kommt. Im Sport gibt es aber keinen Missbrauchsfall mehr als in anderen Gesellschaftsschichten." Es könnten aber nicht wegen des Verdachts gegen eine Person "alle Trainer in Generalverdacht kommen, dass sie Kinderschänder sind". (APA, 19.5.2017)