Handschlag zwischen zwei, die sich nicht immer grün waren: Peter Kleinmann und Hannes Kronthaler.

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Wien – Am Ende war ein Handschlag. Zwischen zwei, die schon viel gestritten haben. Peter Kleinmann, Präsident des Volleyballverbandes (ÖVV) und Hannes Kronthaler, General Manager von Meister Hypo Tirol, haben sich geeinigt.

Zwar hält Hypo Tirol am Plan fest, in der deutschen Liga spielen zu wollen. Kommende Woche dürfte die Sache fixiert werden. Aber Kronthaler will Österreich nicht ganz den Rücken kehren, möchte die Heimspiele in Innsbruck abhalten. Dafür benötigte es die Zustimmung des ÖVV. Und der stimmte nun zu. Auch weil Kronthaler zusicherte, vier bis fünf Österreicher in seinem Verein spielen zu lassen.

"Uns fehlt die Vision", erklärt Kronthaler die Abwanderung. In Österreich dominiert Hypo Tirol seit Jahren. Der Abgang habe rein sportliche Gründe und nichts mit der Bandenaffäre zu tun. Die Tiroler hatten sich geweigert, bei Heimspielen Banden des Verbandssponsors Denizbank aufzustellen, weil dieser ein Konkurrent des Vereinssponsors ist.

Kronthaler unterstützt Kleinmann

Aber im Volleyball gibt es derzeit viele Baustellen. Etwa den Unmut einiger Landesverbände gegen den ÖVV-Vorstand. Vor einer Woche war ein Misstrauensantrag gegen Kleinmann gescheitert. Kronthaler sei in dem "Trauerspiel" auf Kleinmanns Seite. "Man kann einen Präsidenten nicht so aus dem Büro jagen."

Die kritischen Landesverbände beraten am Samstag über ihre weitere Vorgangsweise. Niederösterreichs Präsident Thomas Mayer plädiert für einen Einspruch gegen die Sitzung vor einer Woche bzw. für eine neue Sitzung. "Die Sitzungsführung war undemokratisch", sagt Mayer dem STANDARD. Dringlichkeitsanträge seien nicht zugelassen worden, zudem wurde die Vollmacht des burgenländischen Kassiers, der in Vertretung seines abwesenden Präsidenten kam, nicht anerkannt. Mayer: "Es schaut nach einem Kasperltheater aus. Aber das Kasperltheater hat vor allem Herr Kleinmann zu verantworten."

Missbrauchsskandal

Und jetzt gibt es noch einen Missbrauchsskandal im Volleyball. Wie berichtet hat ein Wiener Trainer seit 2006 Mädchen missbraucht. Kleinmann will den Klubs empfehlen, künftig Leumundszeugnisse von den Trainern zu verlangen. In diesem Fall hätte das nichts genutzt. "Er war unbescholten." (Birgit Riezinger, 19.5.2017)

ÖOV-Präsident Peter Kleinmann zum Missbrauchsvorwurf.
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