Paris – Die Partei des neugewählten französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron tritt bei der Parlamentswahl im Juni nicht in allen Wahlkreisen an. 51 der zusammen 577 Bezirke bleiben unbesetzt, teilte "La Republique en Marche!" in Paris mit.

Der Mitte-Links-Politiker Macron will eine Parlamentsmehrheit erringen, um regieren zu können. Seine Partei hatte bereits angekündigt, im Wahlkreis des früheren sozialistischen Premiers Manuel Valls auf einen Gegenkandidaten zu verzichten. Valls war bei "La République en Marche!" nicht als Kandidat zugelassen worden, weil er nicht alle Bedingungen erfüllte.

Laut Medienberichten erhielten einige frühere Regierungsmitglieder wie Ex-Arbeitministerin Myriam El Khomri bewusst keinen Gegner der Macron-Partei. Auch prominente Vertreter der Konservativen wie Thierry Solère oder Xavier Bertrand würden "geschont", berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Macron hatte bei der Regierungsbildung Politiker aus verschiedenen politischen Lager berücksichtigt.

Die bei der Präsidentenwahl unterlegene Rechtspopulistin Marine Le Pen hatte angekündigt, bei der Parlamentswahl im nordfranzösischen Hénin-Beaumont anzutreten, dies ist eine Hochburg ihrer Partei Front National (FN). Die Wahl ist am 11. und 18. Juni geplant. Die Frist für die Hinterlegung der Kandidatenlisten lief am Freitag aus. (APA, 19.5.2017)