Südkoreanische IT-Experten beobachten die Verbreitung des Wurms, der aus Nordkorea stammen könnte

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Die massiven IT-Probleme, die vergangenes Wochenende durch den WannaCry-Wurm ausgelöst worden sind, brachten den dafür verantwortlichen Kriminellen keine besonders hohen Summen ein. Lediglich 90.000 Dollar sollen bislang als Lösegeld für gesperrte Daten bezahlt worden sein, die der Wurm als Geisel hält. Theoretisch wären laut IT-Experten Beträge von bis zu hundert Millionen Dollar möglich gewesen – denn der Wurm konnte hunderttausende Rechner weltweit lahmlegen. Vorrangig betroffen ist Windows 7, wie eine neue Analyse von Kaspersky zeigt.

Back-Ups, Standhaftigkeit oder kein Geld

Doch die meisten Opfer weigern sich, das Lösegeld zu überweisen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Abgesehen davon, dass einigen privaten Nutzern ihre Daten keine 300 Dollar wert sind oder sie Backups angefertigt haben; gibt es keine Garantie dafür, dass die Daten tatsächlich entsperrt werden. Konzerne wollen hingegen keinen Präzedenzfall liefern. So weigerte sich etwa der japanische IT-Konzern Hitachi, Lösegeld zu überweisen. Auch Autobauer Nissan wollte nicht zahlen.

Entsperrprogramme

Außerdem hoffen viele User, dass IT-Forscher den Wurm bald unschädlich machen können. Tatsächlich sind am Donnerstag erste Entsperr-Programme aufgetaucht, die jedoch nicht in allen Fällen helfen. Die Kriminellen wollen jedenfalls noch etwas Geld aus ihrem Wurm machen: Wie die New York Times berichtet, sind die unbekannten Erpresser durchaus bereit, mit sich verhandeln zu lassen – in einigen Fällen wurde nach Bitten der Opfer die Lösegeldsumme deutlich herabgesetzt. (fsc, 20.5.2017)