Kaum ist er Strampelhöschen und Stimmbruch entwachsen, bewegt sich das Großtalent Sebastian Kurz auch schon in Kanzleramtsnähe. Ein schönes Beispiel für Generationenwechsel und Blutauffrischung!

Manche Beobachter finden es zwar noch peinlich, wenn diverse ÖVP-Altspatzen glauben, sich bei einem halb so alten Jungspund einschleimen zu müssen. Aber die verschrobene Ansicht, zunehmendes Alter könnte mit zunehmender Erfahrung und Weitblick einhergehen, ist in diesen jugendfrischen Zeiten seit langem ad acta gelegt worden.

Um als glaubwürdiger Repräsentant einer Infantilokratie oder Infantilokratur in Erscheinung zu treten, muss man gar nicht biologisch jung sein. Es gilt das Motto: Man ist so jung, wie man sich aufführt. Silvio Berlusconi hat auch im greisen Alter stets so gewirkt wie ein Pubertierender, der gerade seinen ersten Witz über Figa und Cazzo und deren intimes Zusammenspiel erzählt hat.

Donald Trump wiederum hat seine ersten sexuellen Erfahrungen schon hinter sich, wirkt auf die meisten Kenner aber dennoch eher wie ein typischer Vertreter der Alterskohorte zwischen fünf und acht. Bei künftigen Staatsbesuchen gilt es Geschenke mitzubringen, die unseren Kleinen Freude machen: Schnuller, Rasseln, Furzkissen und Ähnliches mehr. Wer hätte sich träumen lassen, dass Grönemeyers Wunsch "Kinder an die Macht" so gründlich in Erfüllung geht? (Christoph Winder, 21.5.2017)