Mexiko-Stadt – Nach sieben Morden an Journalisten im laufenden Jahr haben die in Mexiko stationierten Korrespondenten ausländischer Medien mehr Schutz und ein Ende der Aggressionen gefordert. 186 Journalisten erklärten sich in dem gemeinsamen Appell solidarisch mit ihren häufig unter Lebensgefahr recherchierenden mexikanischen Kollegen.

Letzte Woche war in Sinaloa, Hochburg des organisierten Verbrechens, der bekannte Korrespondent der Zeitung "La Jornada", Javier Valdez, erschossen worden. Er hatte über die Kartelle in der Heimat des an die USA ausgelieferten Drogenbosses Joaquin "Chapo" Guzman berichtet.

Konsequente Verfolgung gefordert

"Wir sind schockiert von diesem neuen Verbrechen, das Teil ist einer jüngsten Aggressionswelle gegen unsere mexikanischen Kollegen, deren Mut wir tief bewundern", heißt es in dem Appell, der von internationalen Nachrichtenagenturen und Medien wie "New York Times", "El Pais", der BBC, und dem "Wall Street Journal" unterzeichnet wurde. Gefordert wird ein Ende der Straflosigkeit und ein konsequentes Verfolgen von Angriffen und Einschüchterungen aller Art gegen Journalisten.

Ebenfalls vergangene Woche wurde im Staat Jalisco der Reporter Jonathan Rodriguez Cordova durch Schüsse auf sein Auto getötet. Präsident Enrique Pena Nieto verspricht mehr Schutz, zudem solle die Sonderstaatsanwaltschaft für Verbrechen gegen Journalisten mehr Personal bekommen. Laut Reporter ohne Grenzen wurden dieser Behörde seit 2010 rund 800 Fälle vorgelegt, allein 47 waren Morde gegen Journalisten, aber es sei nur zu drei Verurteilungen gekommen. (APA, 22.5.2017)