Demnächst werden auch Abgasmessungen unter realen Fahrbedingungen gemacht. Ab September 2017 startet die neue Messmethode.

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Die Autohersteller müssen nun Verbrauchs- und Abgasvorschriften erfüllen, die als Steilvorlage gelten, und sie können sich nicht wie in der Vergangenheit durch starke Abweichungen zwischen Abgastest und Wirklichkeit aus der Affäre ziehen. Denn ab September 2017 tritt eine neue Messmethode in Kraft, bei der nicht nur im Labor, sondern auch unter realen Fahrbedingungen gemessen wird, sogenannte "Real Driving Emissions".

Anfangs dürfen die dort gemessenen Werte noch deutlich höher sein als die Laborwerte, aber sukzessive werden auch diese Grenzwerte angeglichen. Dabei ist das Abgasmessen während der Fahrt nicht einfach, das gilt umso mehr, je kleiner die Mengen an Schadstoffen sind.

Von der Bremse runter

Interessant ist, dass die Autohersteller und ihre Zulieferunternehmen bei Neuerungen in Richtung Umweltschutz immer zuerst auf der Bremse stehen und über die enormen Schwierigkeiten reden, die auftreten könnten. Gibt es dann allerdings einen Zeitplan für die Umsetzung neuer Vorschriften, sieht man, dass vieles geht, was vorher für unmöglich erklärt wurde. Dann macht man gleich in einem Aufwaschen auch Werbung mit der reinen Weste.

Das ist ganz logisch: Abgasreinigung und Verbrauchsminderung sind lukrative Geschäftsmodelle, bieten immer wieder neue und noch mehr Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal. Es braucht aber auch immer wieder einen Anstoß in die richtige Richtung, und am Ende müssen wir uns das alles auch noch kaufen wollen, damit der Ursprung aller Ideen, das Geschäftsmodell, auch funktioniert. (Rudolf Skarics, 25.5.2017)