Cambridge – Dass wir unsere Mitmenschen auch nach dem Aussehen beurteilen, ist hinlänglich belegt. Ein Forscherteam wollte nun wissen, wie es um die Außenwirkung von Wissenschaftern bestellt ist. Für ihre Studie in "PNAS" zeigten sie rund 3700 Probanden im Alter von 18 bis 81 Jahren die Gesichter hunderter weiblicher und männlicher Forscher aus den USA und Großbritannien und ließen sie dabei Bewertungen abgeben.

Dabei zeichnete sich eine deutliche Tendenz ab: Fanden die Studienteilnehmer Wissenschafter attraktiv, interessierten sie sich stärker für deren Arbeit. Auf etwas mehr Interesse stießen zudem ältere und männliche Forscher als ihre jüngeren beziehungsweise weiblichen Kollegen.

Gutaussehende Forscher wurden jedoch gleichzeitig als weniger qualifiziert eingeschätzt als unattraktivere. "Es scheint so, als würde das Aussehen von Forschern tatsächlich eine Rolle dabei spielen, für welche Wissenschaftsinhalte sich Medienkonsumenten interessieren und wen sie für kompetent halten", sagte Studienautor Will Skylark von der Universität Cambridge. Welche Schlüsse die Wissenschaftskommunikation daraus ziehen sollte, ließ er offen. (red, 23.5.2017)