2013 gründen drei Studenten unu. Sie wollen mit E-Scootern erfolgreich sein. Das Rezept ist einfach. Fesches Design, billige Produktion und mit ein paar Firmennamen um sich schmeißen, die den Geruch von Erfolg und Qualität verströmen.

Foto: Unu motors

Schön ist er geworden, der unu, keine Frage. Günstig ist er obendrein. Ab 1899 Euro kann man sich einen online bestellen. Und man kann ihn nur online bestellen. Er wird dann um 79 Euro in einer Holzkiste verschickt – auf Wunsch ist die Versicherung für den E-Scooter schon abgeschlossen, und man hebelt nur mehr die Nummerntafel aufs Heck und fertig.

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An die 50 Kilometer weit fährt der unu mit einer Ladung, und es gibt ihn mit einer Leistung von 1000, 2000 oder 3000 Watt. Wir sind also im Reich der Mopeds unterwegs.

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In der Leistungsklasse kann man auch die urbanen Probleme der Ladeinfrastruktur leicht umgehen. unu baut, wie auch andere Hersteller, einen Akku ein, den man einfach ausbauen und dann daheim an der Haushaltssteckdose laden kann. Nachteil: Unter der Sitzbank bleibt kaum noch Stauraum – womit einer der großen Vorteile eines Scooters auch schon wieder dahin ist.

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Einen weiteren Nachteil zeigt der Roller nach dem ersten Sommereinsatz, wie wir an einem Testgerät sehen konnten: Die UV-Strahlung dürfte den Kunststoffen arg zusetzen, und die transparenten Abdeckungen von Scheinwerfer und Tacho werden überraschend rasch stumpf – wie auch der Kunststoff der Sitzbank. Dabei sind die Teile im Neuzustand ein echtes Kaufargument.

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Ein solches sollen auch die E-Motoren von Bosch sein. Bosch-Werkstätten sorgen übrigens auch für das Service der Roller, die ja keine niedergelassenen Händler haben. Um Kosten zu sparen ist wenig überraschend ein Radnabenmotor verbaut, der halt den Nachteil großer ungefederter Massen hat. Aber bei einem E-Moped-Scooter um unter zwei Tausender wird einem das egal sein dürfen. (Guido Gluschitsch, 23.5.2017)

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