Athen – In der griechischen Hauptstadt Athen werden drei Flüchtlingscamps im Stadtteil Elliniko geschlossen. 800 Asylsuchende sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International davon betroffen. Mit der Räumung soll am heutigen Dienstag begonnen werden, so Amnesty in einer Aussendung.

Zwar bedauere niemand die Schließung der "unbewohnbaren und unsicheren Lager" – Amnesty hatte die Zustände in griechischen Flüchtlingscamps wiederholt kritisiert – allerdings würden die Bewohner über die Pläne nicht oder nur unzureichend informiert. Mitarbeitern der Menschenrechtsorganisation wurde der Zutritt zu den Camps verwehrt. "Sie geben uns keine Informationen, dadurch entstehen große Ängste", so ein Afghane.

Amnesty forderte "sichere und angemessene Alternativunterkünfte", die Behörden müssten "dringend garantieren", dass im Zuge der Schließung niemand obdachlos oder anderen Gefahren ausgesetzt werde.

Auf dem Areal des alten Flughafen Ellinikos lebten im vergangenen Jahr über 1.000 Flüchtlinge, ein Großteil von ihnen aus Afghanistan. Im September vergangenen Jahres stimmte das griechische Parlament dem Verkauf des seit über 15 Jahren brachliegenden Gebietes um den Airport zu – dort planen nun griechische, chinesische und arabische Investoren die Errichtung einer luxuriösen Urlaubsanlage. (APA, 23.5.2017)