IT-Riese Microsoft hat heute auf einem Event in Shanghai wie erwartet eine neue Generation des Surface Pro vorgestellt. Das Convertible nennt man allerdings nicht dem gewohnten Nummerierungsschema nach "Surface Pro 5", sondern "das neue Surface Pro".

Das Gerät bringt teils im Vorhinein bekannte Neuerungen mit. So rüstet Microsoft die Serie auf Intels aktuelle, siebte Prozessor-Generation ("Kaby Lake") auf. Gearbeitet wurde auch an der Akkulaufzeit. Das Surface Pro soll nun bis zu 13,5 Stunden Betrieb bieten. Zur Anschlussausstattung gehören USB 3.0-Ports, allerdings kein Typ-C-Port.

Microsoft Surface

Lüfterloses Design

Verbessert hat Microsoft nach eigenen Angaben auch die Darstellungsqualität des Displays. Der 3:2-Formfaktor und die Auflösung (2.736 x 1.924 Pixel) bleiben jedoch unverändert. Das Gerät soll leichter sein als seine Vorgänger und auch leiser. Trotz Verwendung von Core-i-Prozessoren ist es Microsoft gelungen, ein lüfterloses Design umzusetzen.

Gebastelt hat man auch am Scharnier des Kickstands, das nun noch zuverlässiger seine Position wahren soll. Dazu bringt das neue Surface Pro auch einen "Studio Mode" mit, bei dem sich der Kickstand bei einer Neigung von 165 Grad einrasten lässt. Angekündigt hat Microsoft auch eine LTE-taugliche Variante des Convertibles, die allerdings erst Ende des Jahres erscheinen soll.

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Neuer Stift

Der optional erhältliche Eingabestift, Surface Pen, wurde ebenfalls neu aufgelegt. Er bietet nun 4.096 Druckstufen sowie Neigungserkennung, was beim Ausüben digitaler Kunst helfen soll. Er lässt sich magnetisch am Rand der Tableteinheit befestigen. Das neue Keyboard-Dock (ebenfalls optional erhältlich) verfügt nun, wie schon der Surface Laptop, über einen Alcantara-Textilbezug und ein verglastes Touchpad.

Auch an der eigenen Software nimmt Microsoft Erweiterungen vor. OneNote soll künftig per Stift eingegebene Formeln erkennen. Diese sollen sich auch direkt in Office-Programme wie Excel übertragen lassen. Unter dem Namen Whiteboard arbeitet man auch an einer App für kollaborativen Stifteinsatz.

Verfügbarkeit

In Deutschland und Österreich geht das neue Surface Pro 5 am 15. Juni an den Start. Das Gerät kann bereits im Microsoft Store vorbestellt werden und kostet je nach Ausführung zwischen 949 und 3.099 Euro. Auch das Surface Studio wird Mitte des kommenden Monats in beiden Märkten verfügbar.

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China-Vorstoß

Mit dem Event, dessen Ortswahl freilich kein Zufall ist, kündigt Microsoft einen weiteren Vorstoß nach China an. Die zwei Jahre dauernde Sicherheitsevaluation von Windows 10, die man gemeinsam mit der chinesischen Regierung durchgeführt habe, sei positiv verlaufen. Der Redmonder Konzern bringt infolge nun auch weitere Geräte in die Volksrepublik. Verfügbar werden dort in den kommenden Wochen auch die Entwickler-Ausgabe der Mixed-Reality-Brille Hololens, Surface Studio und der Surface Laptop.

Windows 10 soll künftig auch von chinesischen Regierungsorganisationen genutzt werden. Als erster Partnerhersteller wird Lenovo Hardware liefern, auf welcher die "Windows 10 China Government"-Edition vorinstalliert ist.

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Start mit Pannen

Für Ärger unter internationalen Beobachtern hat Microsoft mit seiner Übertragungspolitik gesorgt. Zu dem Event wurde kein englischsprachiger Livestream geboten. Die angekündigten Updates im Liveblog begannen aufgrund "technischer Probleme" erst mit über einer Stunde Verzögerung. Entsprechend taten manche Nutzer ihren Unmut auf Twitter kund und scherzten über mutmaßliche Probleme mit Chinas Internetzensur. (gpi, 23.05.2017)