Jedes Jahr um die Zeit startet für gewöhnlich die Automobil-Redaktion des STANDARD mit den aktuellsten und feinsten Cabrios ins Friaul, um zu fahren und zu schlemmen – doch diesmal soll alles anders sein Wir überlegten, nur Zwölf-Zylinder-Autos zu fahren – fanden dann aber nicht ausreichend verfügbare Fahrzeuge für uns alle. Wir spielten mit der Idee, nur mit E-Autos zu fahren – fanden dann aber Reichweiten, die gerade einmal einen Ausflug an den Neusiedler See erlaubten, nicht ausreichend sexy. Also entschieden wir uns, alles wie bisher zu belassen, nur statt ins Friaul diesmal ans Meer zu fahren, nach Rabac, Istrien.
Und im gleichen Atemzug kamen wir auf die Idee, Sie als Leserin und Leser online einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen, bevor die Testberichte der einzelnen Traumautos erst im STANDARD und dann in der Folge auch hier online erscheinen werden.
Es handelt sich hier also um einen Versuch, der bis zum Wochenende stets ein wenig weiter ausgebaut wird ...
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Volle Wäsch
Kofferpacken. Ein gescheites Auto verlangt regelrecht nach der passenden Wäsche. Herbert meint aber, dass die ganz flotten Fetzen daheim bleiben sollten. Zu viel Motorvation – äh Motivation – ist für die Katz...
Heckmeck
Der Supatest startet mit einem Kombi und einem Fahrrad. Das Radl nutzt die betreibsfreien Tage für ein Service beim Radlmechaniker. Der Fiat Tipo muss als Spediteur herhalten. Denn eines der Test-Fahrzeuge müssen wir direkt im Werk abholen.
Sieben auf einen Streich
Mehr als 700 Kilometer trennen Radlmechaniker und das Sportwagenwerk zwischen Bologna und Modena. Die Reise startet also in die Terra Motori, ins Land der Motoren.
Brutal durchn Kanal
Das Kanaltal zeigt sich von seiner grünen und charmanten Seite. Obwohl bis hierher schon feststeht: Der Weg is a brader, denn die Section-Control-Dichte in Italien drückt ganz schön aufs Tempo.
Bella Venezia
Auf der Höhe von Venedig überlege ich zwar noch für einen Vaporetto-Test abzubiegen, dann fällt mir aber wieder ein, welches Ziel im Navi des Fiat Tipo eingegeben ist, und es geht dann doch ohne Pause weiter.
Bolognese
Mehr als 700 Kilometer später steht er, der Tipo in Sant'Agata Bolognese – und damit haben die meisten Autofreaks auch schon die Antwort auf den Superstar des heurigen Supatests.
Hier, beim Stier
Via Modena 12, Stammsitz von Lamborghini. Hinter den Türen gibt es eine neue Ausstellung im Lamborghini Museum, mit dem Schwerpunkt Ayrton Senna. Vor der Tür steht der Test-Huracán. Huracán Spyder eigentlich. Und Hurra kann der auch.
Gipfeltreffen
Es geht wieder ein paar hundert Kilometer weiter, nach Rabac, Istrien. Dort warten schon Michael Völker, der mit dem Porsche 911 GTS angereist ist, und Armin Karner, der mit dem Audi A5 Cabrio nach Kroatien tingelte.
Abendessen und Lagebesprechung.
Stierstreicheln
Am Vormittag putzen wir erst einmal unsere Autos heraus. Was dem einen das Wischtelefon, ist uns das Wischauto.. Schließlich sollen die Boliden gut ausschauen, wenn wir die Gegend nach Fotostopps absuchen.
Wegweisend
So einfach, wir wir uns das vorgestellt haben, ist das mit dem Finden von Fotopunkten nicht. Man sieht zwar an einigen Stellen das Meer, kann dort aber nur schlecht fotografieren, und wo man fotografieren kann, sieht man kein Meer. An den wenigen Stellen wo beides zusammentrifft, sind ein Haufen Leut.
Rauf und runter
Also fahren wir in die Berge, schauen ob wir dort passende Spotts finden, und halten natürlich immer brav Ausschau, ob uns nicht auch ein spannendes Lokal über den Weg rennt. Uns knurrt schon der Magen, fast so laut wie der 10-Zylinder.
Benzinsgespräche
Inzwischen wissen nicht nur die lokalen Medien, dass wir hier sind, sondern auch er eine oder andere Autonarr nutzt unsere kurzen Orientierungsstopps um sich einmal in den Lambo zu setzen. Und wer sagt, das interessiere doch keinen Hund was wir hier machen, den straft dieses Foto Lügen.
Hungrig und müde
Noch bevor wir die Zeit gefunden haben etwas zu essen, dürstet es den Huracán, und auch dem Tankinhalt des 911er hat das Scouten arg zugesetzt. Sparmeister hingegen ist der TDI im A5.
Wir starten zurück ins Hotel, wo am Abend die anderen Kollegen eintreffen werden. Und wir haben einen recht witzigen Fotopunkt gefunden, und ein geschlossenes Gasthaus, das wir am Abend noch einmal aufsuchen werden.
Abarthig
Die zweite Hälfte der Bande stößt am frühen Abend zu uns. Peter Urbanek pilotierte einen Abarth 124 Spider nach Istrien. Höllisch laut ist der kleine Italiener. Oder muss man sagen abarthig laut?
Fest der Dächer
Das einzige Oben-Ohne-Auto ohne Fetzendach bringt Andreas Stockinger. Trotzdem passt der Mazda MX-5 RF ganz gut in den Fuhrpark, ist er doch der perfekte Gegenspieler für den Abarth.
Sternderl fahren
Ganz rechts im Bild sieht man dann auch den Gegenspieler des Audi, das C-Klasse-Cabrio, mit dem Rudolf Skarics angereist ist.
Und insgesamt sieht man, dass wir da schon ein bisserl eine Autoshow vor dem Hotel veranstalten. Den anscheinend vorwiegend steirischen Gästen scheint das aber eh zu gefallen.
Expertengespräche
Den Abend lassen wir ruhig ausklingen. Man kann sich vorstellen, dass sich bei so einem Gipfeltreffen von Autonarren, die zwar zusammen arbeiten, sich aber kaum alle gemeinsam sehen, die Gespräche vor allem um ein Thema drehen: Das Abendessen.
Durchmischen
Am nächsten Morgen geht dann die Ranglerei um die Autos los. Wer darf womit, wer muss womit, und Himmel, wer hat ein Ausfahrtsticket, damit wir überhaupt aus dem Parkplatz kommen?
Große Beinfreiheit
Der Audi und der Benz sind die komfortablen Cabrios im Test, die auch in der hinteren Sitzreihe eine gute Beinfreiheit haben – fast so eine großzügige, wie die Hose vom Herrn Stockinger.
Gib Blau
Bei der ersten größeren Tankstelle am Weg, halten wir aber schon wieder an. Einem unserer zwei Diesel-Boliden dürstet es nach Harnstoff. Also adden wir ihm some blue.
Motorenexperte Rudolf Skarics kanalisiert via Trichter, während Auto-Chef Andreas Stockinger den AdBlue-Behälter bedient.
Gib Stoff
Dann reißen wir aber die Fetzendachl endgültig auf und geben ordentlich Stoff, auf dem Weg zur ersten Fotolocation.
Währenddessen verrichtet, ein von Durchfall geplagter Mann, eine schöne Portion Notdurft, nur Zentimeter von der Stelle entfernt, in der ich am Tag zuvor noch den idealen Standplatz zum Fotografieren gefunden habe. Es wird also noch anrüchig.
Kap der guten Hopfung
Während sich mir nach dem klolossalen Fotoshooting noch ein wenig das Nasenhaar kraust, verschwindet der Rest der Bande in einer sehr prominent gelegenen Kurvenbar. Schwarzes Risotto seh ich später auf den Tellern und Fenchel-Fisch-Fabrikate.
Spannend ist, welche Motorradkunststücke man dort in der Ecke, beim Abbiegen in die Kurvenbar sieht. Die größten Akrobaten sind die, mit den selbstbedruckten Biker-Stammtisch-T-Shirts unter den fetten oder fettigen Lederjacken, drängt sich mir nach wenigen Minuten gleich ein Vorurteil auf. Hui hui hui.
Fährienfoto
Bevor aber wirklich was passiert, sitzen wir schon wieder in unseren Hobeln, und rodeln runter nach Brestova, wo man uns für ein Foto den Fähr-Anleger gesperrt hat. Wir fühlen uns wie Stars. Genauso wie der über den Steg diensthabende Zirkusdirektor, der sich zum Dank nicht einmal auf einen Kaffee einladen lässt.
Zaungäste
Dankbar für das Schauspiel, das die Wartezeit auf die nächste Fähre verkürzt, sind auch diverse Zaungäste. Dabei ist es gar nicht immer der Lambortschini, der begeistert, manche richten ihre Konzentration auch auf Autos, die sie sich wohl leisten könnten, wenn sie wollten – aber sie wissen anscheinend nicht so recht, ob sie dem Wollen nachgeben sollen.
Zaungäste Teil II
Liebe Freunde habe ich auch am Weg zum Hotel gefunden, bei denen ich ab und an angehalten habe. Die haben sich nicht für die Autos interessiert, und ehrlich gestanden auch nicht für mich.
Eselchen
Dabei habe ich wirklich versucht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Nicht einmal ein Jobangebot bei uns in der Redaktion hat diesen jungen Esel gelockt. "Keine zehn Pferde...", hat er begonnen mein Angebot auszuschlagen. Also nahm ich die meinen 610 und schlich mich wieder.
Schlichtungsverfahren
Es ist eh schon wieder Zeit, das Ränzlein zu packen und in den Kofferraum zu wuchten, der ohnedies gleich in Griffweite des Fahrers ist. Platz ist genug im Lamborghini, muss man zugeben. Zumindest, wenn man allein unterwegs ist.
Jettn mit da Raketn
Zum Glück ist der Lambo auf der Langstrecke ein echter Genuss. Denn wegen der ganzen Section-Controls auf den italienischen Autobahnen ist es alles andere als eine Herausforderung, ihn in den Kurven zu derhalten.
Der kleine Kolben links unten zeigt übrigens die Zylinderabschaltung an. So deppert muss man einen Zehn-Zylinder-Sauger erst einmal fahren.
Bacio e abbraccio
Und mit diesem schleimigen Selfie wieder zurück in den Fiat Tipo, zurück nach Hause, zurück vor den Computer. An die 2000 Fotos wollen ja jetzt schnell gesichtet und bearbeitet werden, damit die Cabrios, am Freitag, im Automobil-Teil des STANDARD, auch gut aussehen.
Onlineisierung der Testberichte ist dann nach und nach in der Folgewoche. (Guido Gluschitsch, 28.5.2017)