Bangui – Bei den jüngsten Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen in der Zentralafrikanischen Republik sind nach Uno-Angaben 300 Menschen ums Leben gekommen. In den vergangenen zwei Wochen seien zudem 200 Menschen in den Auseinandersetzungen verletzt worden.

Fast die gesamte Bevölkerung der Stadt Bria, etwa 600 Kilometer östlich der Hauptstadt Bangui, sei auf der Flucht, meldete das Büro des Uno-Nothilfekoordinators am Freitag unter Berufung auf örtliche Behörden. Betroffen sind demnach etwa 100.000 Menschen.

Erst vor zehn Tagen hatte das Rote Kreuz nach heftigen Kämpfen im Südosten der Zentralafrikanischen Republik rund 115 Leichen geborgen. Die christliche Anti-Balaka-Miliz hatte die Stadt Bangassou, rund 500 Kilometer östlich von Bangui, angegriffen. Rund 3.000 Menschen flohen nach Uno-Angaben vor der Gewalt.

Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. 2013 rutschte das Land in einen Bürgerkrieg, in dem sich Milizen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit gegenüberstanden. Knapp 900.000 Menschen sind nach Uno-Angaben auf der Flucht, 2,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. (APA, 27.5.2017)