Ein altes Foto zeigt Schapelle Corby im Gefängnis von Denpasar im Jahr 2008.

Brisbane – Zwölf Jahre nach ihrer Verurteilung wegen Drogenschmuggels in Indonesien ist die Australierin Schapelle Corby in ihr Heimatland zurückgekehrt. Begleitet von viel Medienrummel landete die 39-Jährige am Sonntag in Brisbane im Nordosten Australiens.

Australische Fernsehsender berichteten live vom Flughafen. Corby und ihre Schwester Mercedes wichen den Fotografen und Kameraleuten jedoch aus, im Fernsehen war lediglich ein Fahrzeug-Konvoi zu sehen.

Unschuld beteuert

In ihrer Heimat hatte das Schicksal der Australierin seit Jahren für viel Anteilnahme gesorgt. Corby war 2004 auf der Ferieninsel Bali mit vier Kilogramm Marihuana im Gepäck festgenommen und wegen versuchten Drogenschmuggels zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Corby hatte stets ihre Unschuld beteuert und gesagt, die Drogen seien ihr untergeschoben worden. Viele Australier glauben, dass sie Opfer eines Drogenkartells und der als korrupt geltenden indonesischen Justiz wurde.

Nach mehr als neun Jahren im Gefängnis wurde Corby im Februar 2014 unter Bewährungsauflagen vorzeitig aus der Haft entlassen. Sie musste jedoch noch drei Jahre in Indonesien bleiben.

Vor ihrer lang erwarteten Rückkehr waren zahlreiche australische Journalisten nach Indonesien gereist und hatten tagelang vor ihrem Haus auf Bali ausgeharrt, um live über das Ereignis zu berichten. Als Corby, die ihr Gesicht mit einer Sonnenbrille und einem Tuch verdeckte, am Samstag das Haus verließ, bahnten ihr Polizisten den Weg zum Auto. Der Konvoi wurde von gepanzerten Fahrzeugen begleitet.

Abgeschirmt von Medien

Um die Journalisten abzuschütteln, war Corby jedoch in ein anderes Flugzeug gestiegen als erwartet. Während die meisten Journalisten in einer Maschine der Fluglinie Virgin saßen, flog Corby am späten Samstagabend mit Malindo Air zurück nach Australien.

Auch nach der Landung in Brisbane wurde sie abgeschirmt. In einer Erklärung, die ein Mitarbeiter ihres Sicherheitsteams verlas, äußerte die Familie ihre "Dankbarkeit und Erleichterung" über Corbys Rückkehr. Sie bedankte sich zudem bei allen Unterstützern. Jetzt gehe es der Familie darum, die Wunden zu heilen und nach vorne zu schauen. (APA, 28.5.2017)