Der Meisterteller in Salzburger Händen.

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Salzburg – Red Bull Salzburg hat noch nicht genug. Nach der Feier des vierten Meistertitels in Serie gilt die Konzentration dem Cupfinale gegen Rapid. Am Donnerstag (20.30 Uhr, live ORF 1) können die Salzburger in Klagenfurt auch den vierten Doublegewinn hintereinander fixieren. Eine derartige Serie hat es im heimischen Fußball noch nicht gegeben.

Salzburg geht als Favorit ins Endspiel, blickt auf ein enorm starkes Frühjahr zurück. In 18 Pflichtspielen gab es dabei 15 Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage. "Wie wir die letzten Monate gespielt haben, war wirklich sensationell – auch wenn man bedenkt, welche Spieler uns verlassen haben", sagte Sportdirektor Christoph Freund am Sonntag.

Rekord in der Rückrunde

Nach Spielmacher Naby Keita, Innenverteidiger Martin Hinteregger und den Defensivkräften Bernardo und Dayot Upamecano kam im Saisonverlauf mit Jonatan Soriano auch der Stürmerstar und Kapitän abhanden. Dennoch reichte es mit 47 Punkten in der Rückrunde zu einem neuen Bundesliga-Rekord.

Trainer Oscar Garcia zeigte sich stolz über die Entwicklung vieler Spieler. "Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft weiter diese Qualität hält", erklärte der Spanier. Mit welchem Kader er in die kommende Saison – und damit auch den nächsten Anlauf auf die Champions League – gehen kann, ist allerdings noch nicht geklärt.

Teamspieler Konrad Laimer steht trotz laufenden Vertrages vor dem Abgang. Verabschiedet wurden am Sonntag aber vorerst nur Routinier Christian Schwegler und Josip Radosevic. Um Innenverteidiger Andre Wisdom werde man kämpfen, sagte Freund zum wiederholten Mal über den Leihspieler. "Er will bleiben, aber ich glaube, Liverpool will ihn nur verkaufen."

Der ebenso wie Mittelfeldmann Diadie Samassekou umworbene Paulo Miranda habe noch einen Vertrag. Freund: "Ich bin zuversichtlich, dass er bleibt." Das Gleiche gelte für Valentino Lazaro. "Für ihn gibt es keine Anfrage. Für Marc Rzatkowski und Stefan Stangl werden wir eine Lösung suchen, die für beide Seiten die beste ist." Die Zeichen stehen bei beiden auf Abschied.

Nächstes Ziel: Europa

Das Team will jedenfalls zusammenbleiben. "Den abwanderungswilligen Spielern versuchen wir natürlich einzureden, dass sie in dieser geilen Mannschaft bleiben", sagte Stefan Lainer, der seinen Vertrag wie Valon Berisha bereits verlängert hat. "Ich denke, da ist noch einiges mehr möglich. Wir können im nächsten Jahr sehr erfolgreich sein und auch international für Furore sorgen."

Der ÖFB-Verteidiger sprach vom vielleicht stärksten Salzburg-Team der Red-Bull-Geschichte. Der Getränkekonzern war 2005 in Salzburg eingestiegen. "Auch wenn der Trainer durchwechselt, spielen wir immer unser Spiel", erklärte Lainer. "Das zeigt, dass wir nicht nur von einzelnen Spielern abhängig sind, sondern als Mannschaft irrsinnig stark und schwer zu schlagen."

Die vielen Zu-null-Spiele würden auch zeigen, wie sehr die Mannschaft defensiv gewachsen sei. 24 Gegentore in 36 Ligarunden sind die wenigsten der Red-Bull-Ära. Dazu kommt mit 81 Punkten ein weiterer Klubrekord. "Die 81 Punkte sind unglaublich", meinte Lainer. "Das Frühjahr war herausragend", ergänzte Neo-Kapitän Alexander Walke. Am Donnerstag soll das i-Tüpfelchen folgen. (APA, 29.5.2017)