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Auf Dominic Thiem wartet mit Simone Bolelli eine unangenehme Hürde.

Foto: AP/ Michel Euler

Paris – Seit Montagnachmittag kennt Dominic Thiem seinen Zweitrunden-Gegner. Simone Bolelli, ehemalige Nummer 36 der Welt, aktuell nur 470., setzte sich gegen den Franzosen Nicolas Mahut sicher mit 6:4, 6:2, 6:2 durch und bekommt es am Mittwoch mit Österreichs Nummer eins zu tun. Thiem hat gegen Bolelli bisher einmal gespielt, 2015 setzte er sich in der ersten Runde von Rom zweimal im Tiebreak durch.

Die ATP-Platzierung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Thiem einen gerade auf diesem Belag vielleicht gefährlicheren Gegner erwarten darf, als es Bernard Tomic zum Auftakt war. Der 31-jährige Mann aus Bologna hat schwierige Zeiten hinter sich. Er musste sich im Juni 2016 einer Operation im linken Knie unterziehen und kehrte erst im Februar dieses Jahres auf die Tour zurück. Der Einzug in die zweite Runde nach erfolgreicher Qualifikation ist Bolellis größter Erfolg seit seiner Rückkehr. Die Teilnahme an der Ausscheidung war nur möglich, weil er den Verletztenstatus ("protected ranking") in Anspruch genommen hatte.

Thiem kennt den Italiener, der mit vier Siegen en suite in Roland Garros Selbstvertrauen getankt hat, und zeigte durchaus Respekt vor seinem nächsten Kontrahenten. "Er hat wirklich unfassbare Schläge von hinten. Eine der besten Vorhände und Rückhände – also wenn er gut da steht, dann spielt er Winner aus jeder Lage", weiß Österreichs Topstar. Thiem hat Montagnachmittag eine Einheit mit dem Deutschen Philipp Kohlschreiber absolviert und plant am Dienstag noch ein ganz lockeres Training.

Thiems Rezept für den Einzug in die dritte Runde? "Bei ihm wird es wichtig sein, dass ich ihn viel bewege, weil dann kann er seine Schläge nicht mehr so anbringen." Thiem kämpft bei seinem 14. Grand-Slam-Turnier um die siebente Teilnahme an der Runde der letzten 32. Geht es rein nach den Zahlen, dann ist der Niederösterreicher als Nummer 7 gegen die Nummer 470 klarer Favorit.

Thiem durfte am Montag entspannt seine möglichen künftigen Gegner beobachten. Und die haben ihre Sache allesamt gut erledigt. David Goffin zum Beispiel. Thiems belgischer Angstgegner könnte im Achtelfinale warten. Er besiegte in Runde eins Paul-Henri Mathieu 6:2, 6:2, 6:2. Novak Djokovic, im Halbfinale von Rom mit 6:1, 6:0 gegen Thiem erfolgreich, setzte sich gegen den Spanier Marcel Granollers (6:3, 6:4, 6:2) durch. Der Titelverteidiger aus Serbien hatte heuer wochenlang in einer Formkrise gesteckt und sich von seinem kompletten Trainerstab getrennt. In Paris wird der Weltranglistenzweite probeweise von Andre Agassi betreut. Djokovic wäre Thiems möglicher Viertelfinalgegner. Danach könnte Rafael Nadal warten. Der Spanier peilt in Paris seinen zehnten Titel an. Die Auftakthürde war kein Problem: 6:1, 6:4, 6:1 gegen den Franzosen Benoit Paire. (APA, red, 29.5.2017)